Eltern belastet

Wieso Ferienbetreuung gerade jetzt wichtig ist

Steiermark
06.07.2020 06:00

Am kommenden Freitag ist Zeugnistag - für viele Eltern heißt das auch, dass sie sich um die Betreuung der Kinder sorgen müssen. Wieso gerade wegen Corona die Kinderbetreuung in den Ferien so wichtig ist, weiß die Expertin.

Sie ist nicht nur in Zeiten von Corona ein Thema, aber gerade jetzt doch verstärkt: Die Kinderbetreuung während der Ferien. Nachdem Schulen und Kindergärten während des Lockdowns mindestens sieben Wochen lang so gut wie geschlossen waren, mussten Eltern ihre Kinder zuhause betreuen – und oft ihren Urlaub dafür aufbrauchen, der ihnen jetzt im Sommer fehlt.

Doch nicht nur die Zeit fehlt, sondern auch das Geld, sagt Cordula Schlamadinger, Leiterin der Kinderdrehscheibe Steiermark, wo alle Angebote gesammelt werden: „Viele sind nach wie vor in Kurzarbeit oder sogar arbeitslos geworden. Das betrifft vor allem Frauen und Alleinerziehende. Die muss man gezielt fördern.“ Um eine neue Arbeitsstelle finden zu können, muss die Kinderbetreuung nämlich geregelt sein – sonst wird es schwierig.

Vor allem der Bedarf an leistbarer Kinderbetreuung sei hoch, ist Schlamadinger sicher. „Alles, was man sich leicht leisten kann, war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht.“ Auch, wenn manche Angebote auf eine Woche für ein Kind gerechnet nicht teuer klingen, seien sie für mehrere Sprösslinge und längere Zeit kostenintensiv.

Schulterschluss machte Druck
Die Unsicherheit während Corona hat zu vielen Aufschreien von Experten, Eltern und sogar den Sozialpartnern gesorgt. Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung und Gewerkschaft haben sich Mitte Juni zusammengetan, um bessere Ferienbetreuung zu fordern. „Neun Wochen Sommerferien ohne flächendeckendes Betreuungsangebot passen mit der gesellschaftlichen Realität schon lange nicht mehr zusammen“, hieß es von Josef Herk, WK-Präsident.

Appelle haben Wirkung gezeigt
Die Appelle haben anscheinend Wirkung gezeigt, sagt Schlamadinger: „Das Land Steiermark und die Gemeinden, aber auch viele einzelne Schulen, haben wirklich reagiert und ein Betreuungsangebot geschaffen.“ Alle hätten „an einem Strang gezogen“, bilanziert die Expertin.

Das gesammelte Angebot für alle Regionen der Steiermark findet man auf der Homepage der Kinderdrehscheibe. „Da haben wir einen deutlichen Zuwachs an Online-Zugriffen verzeichnet“, sagt Schlamadinger - und gibt einen Ausblick auf die nächsten Jahre: „Da wird noch einiges dazukommen.“

So finden Sie das richtige Angebot in der Steiermark

  • Viele Angebote kommen von den jeweiligen Kommunen, also fragen Sie in ihrer Gemeinde nach, welche Betreuung angeboten wird.
  • Die Landeshauptstadt Graz ein breit gefächertes Angebot - vor allem im Bereich Sport (Infos: partner.venuzle.at/sportamt-graz/courses). Aber auch in vielen anderen Bereichen (Info: www.graz.at/freizeit).
  • Verdoppelt wurde auch die Anzahl der Ferienbetreuungsangebote im Bildungshaus Retzhof - alle Infos dazu unter www.retzhof.at.
  • Ferien mit Forschung: Erstmals bieten heimische Universitäten heuer mit den „Science Holidays“ ein eigenes Betreuungsangebot an: Uni Graz (www.kinderunigraz.at) und TU Graz (www. tugraz.at/go/sommerkurse) machen mit.
  • Die Arbeiterkammer bietet verschiedene Sommercamps an, etwa ein Mädchen-Fußballcamp in Leoben. Selbstbehalt kostet zwischen 30 und 50 Euro, es gilt eine Einkommensobergrenze pro Haushalt (mit einem Kind) von 2800 Euro netto. Infos: www.stmk.arbeiterkammer.at/camps.
  • Für literarisch interessierte Kinder und Jugendliche bietet etwa die Jugend-Literatur-Werkstatt Graz „Schreibzeiten“ in Leoben (24.-29. 8., Vollpension, 220 €) und in Graz (31. 8.-3. 9., 130 €) www.literaturwerkstatt.at
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