Abstieg aus Bundesliga

WSG-Coach: „Das i-Tüpferl war mein Motorradunfall“

Fußball National
04.07.2020 20:20

WSG Tirol ist aus der Bundesliga abgestiegen! Die Wattener kamen in der letzten Runde der Qualifikationsgruppe in Innsbruck gegen die Admira nicht über ein 0:0 hinaus und müssen damit nach einem Jahr wieder Abschied von der höchsten Spielklasse nehmen. WSG-Trainer Thomas Silberberger nahm den Abstieg zum Großteil auf seine Kappe: „Das i-Tüpferl war sicher mein Motorradunfall!“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es ist bitter, aber wir sind nicht wegen der heutigen Leistung abgestiegen, sondern weil wir in der Qualifikationsgruppe die schlechteste Performance gebracht haben. Wir haben die Chancen leider nicht gemacht, so ist die Admira im Endeffekt verdient dringeblieben. Es nützt nichts, wenn ich lang damit hadere. Es muss jetzt weitergehen. Wir haben uns am Tivoli nie heimisch gefühlt, haben keinen Heimvorteil generiert. Wir waren auf einem guten Weg, aber Corona hat uns komplett aus dem Tritt gebracht. Das i-Tüpferl war sicher mein Motorradunfall, ich muss den Abstieg zum Großteil auf meine Kappe nehmen. Ich bin mental und körperlich am Sand. Mit so einer Verletzung, wie ich sie habe, geht man normalerweise neun Monate in Krankenstand, ich war nach zehn Tagen wieder bei der Mannschaft. Jetzt muss ich schauen, dass meine Gesundheit wieder in Schuss kommt. Wir werden versuchen, eine vernünftige Mannschaft für die 2. Liga aufzustellen, dürfen uns aber nicht das Mascherl des sofortigen Wiederaufstiegs umhängen. Wir müssen schauen, dass wir im Gernot-Langes-Stadion wieder die Zuschauer hinter uns bringen und eine vernünftige Rolle in der 2. Liga spielen. Ich habe in zehn Tagen meine vierte Operation, das ist jetzt einmal für mich das Wichtigste, will aber den Verein nicht im Stich lassen. Im Vorjahr haben wir den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht, heuer einen der Tiefpunkte.“

Stefan Köck (WSG-Sportdirektor): „Die Chancen waren im Spiel bis zur letzten Minute vorhanden, wir haben leider keinen Ball reingebracht. Von der Leidenschaft und vom Spiel selber kann ich der Mannschaft nicht viel vorwerfen. Das einzige, was gefehlt hat, war die Chancenverwertung - der Lucky Punch. Wenn man nach 32 Spieltagen als Letzter dasteht, dann ist es nicht unbedingt verdient. Der Abstieg ist für jeden Club jede Saison bitter, weil er auch budgetär Auswirkungen hat.“

Stefan Maierhofer (WSG-Tirol-Stürmer): „Wir hatten viele Chancen, vorneweg ich. Wir wollten unbedingt, das hat man gesehen. Man kann keinem Spieler etwas vorwerfen, das einzige, was gefehlt hat, war die Chancenauswertung. Wir müssen es uns selbst ankreiden, wir hatten auch andere Spiele, die so waren. Ich habe mir bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Gedanken über meine Zukunft bei WSG gemacht, wir werden jetzt Gespräche führen. Es ist ein herzensguter Verein, angefangen von der Präsidentin bis zum Busfahrer und Zeugwart. Momentan ist extreme Leere da.“

Ernst Baumeister (Admira-Sportdirektor): „Es war sehr nervenaufreibend die letzten Tage. Aber es hat sich gelohnt. Es war kein berauschendes Spiel, aber in der Phase zählt kein gutes oder schlechtes Spiel, da zählt nur kämpfen. Das hat die Mannschaft getan, von dem her haben wir den Klassenerhalt auch verdient.“

Felix Magath (Fußball-Chef Flyeralarm): „Ich bin jetzt erstmal geschafft, es waren zweimal harte 95 Minuten (Anm.: die ebenfalls von Flyeralarm unterstützten Würzburger Kickers schafften zuvor knapp den Aufstieg in die 2. deutsche Liga). Wir mussten bis zur letzten Sekunde zittern, hatten natürlich auch etwas Glück, aber es war nicht unverdient, dass wir in der Klasse geblieben sind. Ich werde heute nicht so viel feiern, vielleicht gönne ich mir morgen ein Glas Wein aus Gumpoldskirchen. Wir wollen diese Mannschaft verändern, mehr auf die eigene Jugend setzen, aber auch mit dem einen oder anderen ausländischen Spieler die Qualität des Kaders verändern.“

Christoph Schösswendter (Admira-Verteidiger): „Die letzten sechs Monate waren richtig grausam. So schwer, wie es uns heuer gemacht worden ist, war es noch nie. Wir haben das Unmögliche möglich gemacht. Wir hatten auch Glück, alleine der Major (Anm.: Stefan Maierhofer) hatte glaube ich drei, vier Tore am Schädel. Heute hat man gesehen, was wir für eine Truppe sind.“

Erwin Hoffer (Admira-Stürmer): „Einer muss absteigen, es hat zum Glück nicht uns getroffen. Wir sind überglücklich, dass wir es geschafft haben. Wir hatten am Schluss Glück, aber auch wir hatten Riesenchancen in der ersten Hälfte.“

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(Bild: KMM)



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