Jetzt sind gute Juristen gefragt: „Erst wenn rechtlich garantiert ist, dass ich nicht haftbar bin, kommt das Tor wieder weg“, sagt Hermann Höllwart. Der Landwirt ist einer der Grundeigentümer der Rohrmoosalm im Rauriser Krumltal. Er hat den Weg bei seinem Grundstück mit einer meterhohen Holzbarriere abgesperrt – was Wanderer, Alpenverein und den Naturschutzbund erzürnte.
Stein des Anstoßes ist das „Kuh-Urteil“ des Obersten Gerichtshofes aus dem Jahr 2019. Dieser hatte nach dem tödlichen Angriff eines Rindes auf eine Wanderin in Tirol dem Besitzer der Kuhherde eine Mitschuld gegeben. „Ich will keinen aussperren. Aber wenn die Rechtslage so dermaßen blöd ist, geht es nicht anders“, sagt Höllwart.
Alpenverein sucht nach Lösung
Die Rechtsexperten des Alpenvereins wollen sich nun um eine Lösung bemühen. „Wir verstehen die Verunsicherung der Landwirte, aber so ein gigantischer Zaun ist keine Lösung. So etwas darf kein Vorbild für andere Almbauern werden“, sagt Brigitte Slupetzky, Vorsitzende des Alpenvereins. Auch die Gemeinde Rauris will in der Causa vermitteln.
Und selbst Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) meldet sich zu Wort. Sie will sich um eine Lösung im Rauriser Krumltal bemühen und verweist auf eine Gesetzesänderung von 2019, die die Eigenverantwortung von Wanderern betont. Landwirt Hermann Höllwart genügt das nicht: „Der Zaun bleibt vorerst.“
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