Brücke zerstört

Spur der Verwüstung im Gasteinertal

Salzburg
03.07.2020 15:30
Heftige Unwetter zogen in der Nacht auf Freitag über den Pongau, Pinzgau und Tennengau. Das Gasteinertal war Zentrum der Verwüstung. In Bad Gastein wurden 16 Häuser evakuiert, 50 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden. Ein Teil fand bei Bekannten Unterschlupf, für die anderen diente das Hotel Mozart als Notquartier.

„Um 21 Uhr kam die Unwetterwarnung, fünf Minuten später herrschte schon Weltuntergangsstimmung. Unsere Kinder haben Angst gehabt“, erzählt eine Bad Gasteinerin, die sich auch noch gut an das starke Unwetter vergangenen November erinnern kann. In der Nacht auf Freitag mussten im Bad Gasteiner Ortsteil Bad Bruck 16 Häuser evakuiert werden. „Zuerst hat man uns vorgewarnt, wir sollen in den ersten Stock gehen. Doch nach zwei Stunden kam die Feuerwehr wieder und wir mussten das Ferienhaus verlassen, weil Bäume darauf stürzen könnten“, schildert Urlauber Watslav Ulc. Der Tscheche und 25 weitere Personen wurden im Hotel Mozart aufgenommen. „Wir hatten zum Glück noch Zimmer frei“, berichtet Hotel-Chef Florian Krenn.

„Kleiner Bach wurde zum reißenden Strom“
Grund für die notgedrungene Evakuierung in Bad Gastein war der Scheiblingbach, der fast über die Ufer trat. „Der Bach wurde zum reißenden Strom und riss sogar eine Brücke bei Kötschach mit“, erzählt Feuerwehrkommandant Herbert Stöckl. Acht Häuser waren deshalb für einige Stunden von der Außenwelt abgeschnitten. Auch in Mittersill hinterließ das Unwetter Spuren der Verwüstung. „Wenn plötzlich ein Bach in die Squash Halle im Erdgeschoss rinnt, dann schaut man erst einmal“, so Hotelleiterin Nicole Huber. „Wir hoffen, dass zumindest die Heizung bald wieder funktioniert. Der Schaden ist schon groß genug.“

Auch der Wiedner Almbach ist im Bereich der Bahngleise der ÖBB Tauernbahn über die Ufer getreten. Eine riesige Mure verhinderte jegliches Weiterkommen. Ersatzweise fuhren Busse zwischen Bad Gastein und Bad Hofgastein. Ab Montag soll die Bahn wieder fahren. Die Aufräumarbeiten dauern noch an. Verletzt wurde niemand.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
Karina Langwieder
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