Schennach-Abgang

Voggenhuber zeigt Verständnis für den Parteiwechsel

Wien
02.09.2010 13:22
Der ehemalige Grüne EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber hat Verständnis für den Wechsel des Grünen Bundesrats Stefan Schennach zur SPÖ. Schennach sei eine "Schlüsselfigur der Grünen" gewesen, seine Arbeit, vor allem in der Außenpolitik, sei aber von der Partei "nie wahrgenommen" worden, erklärte Voggenhuber am Donnerstag.

Schennach sei der Schritt "sicher nicht leicht gefallen", ist Voggenhuber überzeugt. Er bezeichnete seinen ehemaligen Parteikollegen als "hochintegre politische Figur" und "Grünen der ersten Stunde" mit "großem Erfolg" in seinem Engagement in der Außenpolitik. Die Partei habe Schennachs Arbeit aber "kaum interessiert", kritisierte Voggenhuber. Schennach sei eine Persönlichkeit, die etwas erreichen wolle - dass er mehr Möglichkeiten sehe, seine Anliegen in einer anderen Partei umzusetzen, sei nach 20 Jahren "bitter".

"Ja, natürlich" schadet das
Gefragt, ob der Wechsel des Bundesrats zur SPÖ den Grünen schade, meinte Voggenhuber: "Ja, natürlich, das wird ja als Serie wahrgenommen." Zu dieser Serie zählt Voggenhuber auch das Verhindern seiner eigenen Kandidatur bei der EU-Wahl 2009 durch die Partei und die Spaltungen auf Wiener Bezirksebene. Weitere Diagnosen wolle er nicht ausstellen, er bedauere jedenfalls Schennachs Wechsel und wünsche ihm alles Gute für seine Anliegen, so Voggenhuber.

Pilz: "Schennach wollte Bundesrat bleiben"
Schennach "wollte um alles in der Welt Bundesrat bleiben" und habe gewusst, dass er bei den Grünen nicht gewählt werde - dass ihm das so viel wert sei, seine Gesinnung zu wechseln, sei "bedauerlich", kommentierte hingegen der Grün-Abgeordnete Peter Pilz Schennachs Entscheidung. Wenn Bundesräte ihre Gesinnung "wie Hemden wechseln", müsse man über die Institution selbst nachdenken, forderte Pilz die Abschaffung der Länderkammer.

"Nutzen tut das sicher nicht", räumte Pilz auf die Frage ein, ob Schennachs Wechsel und die Spaltungen in Mariahilf und der Josefstadt der Partei schaden. Wirklich "schaden" würde es aber eher Schennach selbst, glaubt Pilz. Die "Schennach-Geschichte" beschäftige ihn aber nicht wirklich. Es sei nun wichtig, dass die Grünen in der Bundeshauptstadt einen guten Wahlkampf führen, er selbst werde sich seitens der Bundespartei "stärker einmischen" und sich insbesondere die FP "vornehmen", kündigte der Abgeordnete an.

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