Maßnahmen verschärft

Slowenien streicht Kroatien von „grüner Liste“

Ausland
02.07.2020 21:38

Slowenien streicht Kroatien nun doch von der Liste der epidemiologisch sicheren Länder. Wie der Regierungssprecher Jelko Kacin am Donnerstag ankündigte, wird das Nachbarland mit Samstag herabgestuft. Für ausländische Urlauber, die aus Kroatien über Slowenen nach Hause fahren, ändert sich damit aber nichts.

Mit der Herabstufung Kroatiens von der „grünen“ auf die sogenannte „gelbe Liste“ ändert sich für slowenische Bürger bei der Rückkehr nach Slowenien nichts: sie werden auch ab Samstag weiterhin ohne Quarantäne nach Hause zurückkehren können. Für Nicht-Slowenen kann es hingegen Auflagen in Form von Quarantäne geben, wenn sie aus Kroatien nach Slowenien kommen. Es gibt aber mehrere Ausnahmen.

Durchfahrt durch Slowenien innerhalb von zwölf Stunden
Österreicher und andere Urlauber, die derzeit in Kroatien sind, werden weiterhin über Slowenien auflagenfrei nach Hause fahren können. Der Transitverkehr gehört nämlich zu den Ausnahmen von der Quarantänepflicht. Allerdings muss die Durchfahrt innerhalb von zwölf Stunden ohne unnötiges Aufhalten erfolgen. Stopps auf Tankstellen oder Raststätten sind erlaubt, man darf in Slowenien aber nicht übernachten, geht aus Erklärungen der slowenischen Polizei hervor.

Die Herabstufung Kroatiens war erwartet gewesen, weil das Land den Grenzwert, bei dem Länder als epidemiologisch sicher gelten, schon vor Tagen überschritten hat. Laibach machte dem Nachbarland jedoch Zugeständnisse, nachdem man in Zagreb die Zusicherungen bekommen habe, dass sie potenzielle Infektionsquellen wie Nachtlokale schließen werden. Allerdings hat die kroatische Regierung eine solche Vereinbarung später abgestritten.

Infektionszahlen in Kroatien und Slowenien gestiegen
Der slowenische Regierungssprecher appellierte an die Slowenen, die in Kroatien in großer Zahl in Urlaub sind, von Nachtlokalen und großen Veranstaltungen fernzubleiben. Die Infektionszahlen nehmen in dem Adrialand zu: nach 54 bestätigten Fällen am Mittwoch wurde am Donnerstag über 81 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden berichtet. Auch in Slowenien sind die Infektionszahlen gestiegen: in den letzten 24 Stunden wurden insgesamt 21 neue Fälle bestätigt.

Einreisekontrollen verstärkt
Weil die Infektionen weiterhin aus dem Ausland, insbesondere Bosnien und Serbien importiert werden, wird die slowenische Polizei die Einreisekontrollen an den Grenzen mit Kroatien und Ungarn verstärken. Wie Kacin ausdrücklich betonte, bringen Slowenen selbst die Infektionen in ihr Land, indem sie Reisen in die beiden Balkanländern zu vertuschen versuchen. Die beiden Ländern befinden sich auf der „roten Liste“, was bei der Einreise nach Slowenien eine 14-tägige Pflichtquarantäne erfordert.

Wegen der Verschlechterung der epidemiologischen Lage werden auch Tschechien und Frankreich von der „grünen Liste“ der Länder, für die es keine Einreiseeinschränkungen gibt, am Samstag gestrichen. Hingegen rücken Belgien und die Niederlande auf die sichere Liste.

Ungarn verweigert Drittstaatenbürgern Einreise
Ungarn verweigert unterdessen die Einreise von Bürgern aus Nicht-EU-Ländern, da eine solche den Gesundheitsinteressen der Ungarn widersprechen würde. Eine Ausnahme bilde lediglich Serbien. Ministerpräsident Viktor Orban „will und kann“ der Empfehlung des EU-Rates, das Einreiseverbot für 14 Drittstaaten aufzuheben, „im Interesse des ungarischen Volkes“ nicht nachkommen. Jene, die durch das Land reisen, können außerdem „die festgelegte Route nicht verlassen“, die Grenzen würden „streng bleiben“.

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