Kunst in Gmunden:

Eine fette Pistole und harte Knäckebrot-Häuser

Oberösterreich
02.07.2020 19:00
Keine Vernissage, keine Chronologie, keine gemeinsamen Themen. Corona macht alles anders, aber trotzdem gibt es viel Schönes im „Kunstsommer am See“ zu entdecken. Mit 80 Werken versammelt die Galerie 422 in Gmunden das „Who is Who“ der österreichischen Gegenwartskunst in einem recht bunten Rundgang.

Es gab keine Vernissage, dafür aber die Übertragung einer Lesung der Literatin Gabriele Diechler im Internet. Kunst gibt nie auf! Das stimmt auf den dicht bestückten „Kunstsommer am See“ in der Galerie 422 ein. „Die Ausstellung erzählt weder eine chronologische Geschichte, noch bildet sie Themenkomplexe ab“, weiß Kuratorin und Galeriemitarbeiterin Marlene Poeckh. Alles ist anders als normal - coronabedingt. Verführerisch ist sie, die weich wirkende Glock, eine Pistole, die sich - so scheint es - überfressen hat. Der Metallguss und Eyecatcher kann nur von Erwin Wurm stammen. Zart und ätherisch dagegen die Aquarelle von „Bergkünstler“ Herbert Brandl. Seine Personale, die zum jetzigen Zeitpunkt in der Galerie geplant gewesen wäre, wird um ein Jahr verschoben.

Märchenhaftes und Feminismus
Franz Blaas, Romantiker, verträumter Zeichner, erzählt in seinen Grafiken von tiefer Einsamkeit. Sein Werk gewinnt in der Krise an Bedeutungen dazu. Besonders selten gesehen: eine Kreidezeichnung der feministischen Aktionskünstlerin Elke Krystufek. Selbstbewusst stehen Knäckebrothäuser von Christian Kri Kammerhofer herum. An ihnen kann man nicht knabbern, denn sie wurden in harte Bronze gegossen. Stefan Zsaitsits besticht mit Märchenszenen. Die Schau ist bis 29. August zu sehen.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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