Alarmierende Messungen

Südpol erwärmt sich schneller als Rest der Welt

Wissenschaft
30.06.2020 15:59

Der Südpol erwärmt sich mehr als dreimal schneller als der Rest der Welt. Das ist das alarmierende Ergebnis einer Studie von Forschern der Victoria University of Wellington in Neuseeland. Die neuen Daten widerlegen den bisherigen wissenschaftlichen Konsens, der Südpol sei wegen der dort herrschenden extrem tiefen Temperaturen sowie seiner geografischen Abgeschiedenheit gegen den globalen Klimawandel quasi immun.

Ein Team um Kyle Clem analysierte für die Untersuchung Messwerte von Wetterstationen am Südpol sowie Klimamodelle, um die Erwärmung im Zentrum der Antarktis zu untersuchen. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich der Südpol zwischen 1989 und 2018 in knapp 30 Jahren um etwa 1,8 Grad Celsius, was einem Schnitt von 0,6 Grad pro Jahrzehnt entspricht, erwärmt hatte - das Dreifache des globalen Durchschnitts!

Laut Angaben der Forscher ist die Hauptursache für die Erwärmung der Anstieg der Meeresoberflächentemperaturen in den Tropen, die Tausende von Kilometern entfernt sind. In den vergangenen drei Jahrzehnten habe die Erwärmung im westlichen tropischen Pazifik - einer Region nahe dem Äquator nördlich von Australien und Papua-Neuguinea - dazu geführt, dass mehr warme Luft zum Südpol transportiert wurde, berichten die Wissenschaftler im Fachjournal „Nature Climate Change“.

Meeresspiegel könnte bis 2100 um 58 Zentimeter steigen
Nach Angaben der UNO war das vergangene Jahrzehnt das wärmste in der Antarktis seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde um den Südpol infolge der Erderwärmung ist ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Meeresspiegel weltweit. Laut einer Studie werde bis zum Jahr 2100 allein dieser Faktor möglicherweise einen Anstieg um 58 Zentimeter bewirken.

Im Februar neuen Temperaturrekord gemessen
Erst Anfang dieses Jahres hatte Argentiniens Wetterbehörde den wärmsten Tag in der argentinischen Antarktis seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vermeldet. Auf der Marambio-Forschungsstation (Bild oben) wurde am 9. Februar eine Temperatur von 20,75 Grad gemessen - ein zuvor noch nie registrierter Rekordwert.

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