F1-Saisonstart naht

Freestyle in Spielberg? Wolff „taugt das extrem“

Formel 1
29.06.2020 19:18

Mercedes setzt mit der am Wochenende in Spielberg Corona bedingt verspätet beginnenden Formel-1-Saison ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung. Die „Silberpfeile“ von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas werden bis zum Saisonende mit schwarzer Lackierung fahren. Die beiden Piloten tragen schwarze Rennanzüge und werden auch ihr Helm-Design anpassen. Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist das aber erst der Anfang. Der Wiener kann den Saisonstart in Spielberg gar nicht mehr erwarten.

„Die richtige Geisteshaltung ist nicht genug, wenn wir stumm bleiben“, sagt der Mercedes-Teamchef. Deshalb soll die Initiative auch ganz konkrete Maßnahmen setzen, um die Gleichheit im Mercedes-Team zu erhöhen. So will man künftig Personal nicht nur an den klassischen Technik-Universitäten wie Oxford oder Cambridge rekrutieren, sondern auch in andere Städte und an andere Ausbildungsstätten gehen.

„Mir hat noch nie jemand diese Frage gestellt."
„Wir wollen der Jugend zeigen, dass für sie die Türen zur Formel 1 nicht verschlossen sind“, sagte Wolff. „Man muss über den Tellerrand hinausschauen und Talente auch auf anderen Unis identifizieren. Die Vielfalt der Meinungen und andere Blickwinkel sind ein Performance-Thema. Umso mehr Meinungsvielfalt, umso besser die Entscheidung und umso schneller wird dein Auto fahren.“

Der mit Ex-Rennfahrerin Susi Wolff verheiratete Österreicher geht beim Thema Gleichberechtigung sogar noch einen Schritt weiter und sprach auch die subtilen Formen dieser aktuellen Themen an. „Susi wird immer sofort die Frage gestellt, wie sie Familie und Job unter einen Hut bringt. Mir hat noch nie jemand diese Frage gestellt.“

„Mir taugt das aber extrem“
Die am Sonntag in Österreich beginnende Formel-1-WM ist für Wolff eine „Riesen-Herausforderung“. Mercedes ist zwar Serien-Weltmeister, aufgrund der speziellen Situation sei es aber doch auch eine Fahrt ins Ungewisse.

„Mir taugt das aber extrem“, betonte Wolff. „Die letzten zehn Jahre ist immer alles strukturiert über die Bühne gegangen. Jetzt sind die Fahrer seit Februar nicht mehr im Auto gewesen. Es kommt also ein bisschen mehr Freestyle dazu.“ Es gehe einerseits um Haltbarkeit und Punkte. „Wer gleichzeitig die stärkste Lernkurve hat, wird am Ende vorne sein.“

Die Favoritenrolle von Mercedes dürfe man auch nicht überbewerten. „Das gilt nur, wenn man die Tests im Februar hernimmt. Wir ruhen uns aber nicht auf den Rundenzeiten aus, die unter anderen Voraussetzungen gefahren worden sind.“ Er hoffe, dass Mercedes nach zwei Red-Bull-Siegen in Folge für Max Verstappen dieses Mal in Österreich besser aufgestellt sei. „Ich vermag aber derzeit nicht zu sagen, wo wir stehen. Hoffentlich sind wir ganz vorne mit dabei.“

Wolff wird wegen der strengen Corona-Auflagen im Motorhome an der Strecke nächtigen. „Ich bin stolz, dass der Saisonauftakt in Österreich stattfindet. Die Regierung hat allen Unkenrufen zum Trotz alles richtig gemacht“, ist Wolff überzeugt, dass Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern eine sehr günstige Situation vorweisen kann. „Bei uns dürfen wir nun sogar wieder Rennen fahren, wenn auch unter strengen Auflagen.“

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(Bild: KMM)



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