In Fluss geworfen

Hochwasser erschwert Suche nach Mordopfer im Inn

Tirol
30.06.2020 19:38

Wegen gefährlicher Strömungen im Hochwasser führenden Inn ist die Suche nach der Leiche der 31-jährigen Bircan D.-Ü. am Montag vorerst abgebrochen worden. Wie berichtet, war die junge Mutter mutmaßlich von ihrem Ehemann (33) erstickt und in den Fluss geworfen worden. In der Stadt Imst ist die Betroffenheit über die Tat enorm. Am Dienstag wurde die Suche nach der Toten fortgesetzt. Doch einmal mehr gab es keinen Erfolg ...

Der reißende Inn führt derzeit jede Menge Treibgut mit sich. Dies führt zu vermeintlichen Sichtungen lebloser Personen. So auch am Sonntagabend: Ein Alarmeinsatz der Feuerwehren im Großraum Wörgl blieb jedoch ergebnislos. Die Suche wurde am Montag vorerst unterbrochen. „Eine Sichtung wäre ein Zufallsfund“, erklärt Konrad Kirchebner, Sprecher der Wasserrettung.

Am Dienstag wurde die Suche nach der Leiche wieder aufgenommen. Neben Wasserrettung und Feuerwehr standen auch zwei Leichenspürhunde im Einsatz, erklärte Chefermittlerin und LKA-Chefin Katja Tersch am Vormittag gegenüber der „Krone“. Doch bis zum Dienstagabend verlief die Suche einmal mehr ergebnislos, wie die „Krone“ in Erfahrung brachte. Aufgeben will man aber natürlich nicht: So soll auch in den nächsten Tagen der Fluss weiter nach dem Leichnam abgesucht werden, so die LKA-Chefin.

Mord mitten im Wohngebiet
In der 11.000-Einwohner-Stadt Imst im Tiroler Oberland ist die Betroffenheit über die Tat groß. „Der letzte Mord liegt 30 Jahre zurück“, sagt Bürgermeister Stefan Weirather.

Die türkische Gemeinschaft im Ort sei nicht auffallend groß, die Quote der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liege bei sechs Prozent. Die Tat ereignete sich am Eichenweg, „einer ganz normalen Wohngegend mit hohem Anteil von Eigentumswohnungen aus den 1970er-Jahren“, so der Stadtchef. Von Problemen dort sei ihm nichts bekannt.

Eigentumswohnungen rund um Tatort in Imst
„Die Stadt achtet sehr darauf, dass es zu keiner Gettobildung im Ort kommt“, sagt Kirstin Mayr, die 2015 zur Integrationsbeauftragten ernannt wurde. Es gebe fünf türkische Vereine, ihr Büro fungiere als Schnittstelle und biete niederschwellige Beratung, aber keine Streetworker-Tätigkeit im klassischen Sinn. Die betreffende Familie sei ihr nicht bekannt gewesen. Es sei wohl eine Beziehungstat gewesen.

Handy der jungen Mutter wird ausgewertet
Über den dringend tatverdächtigen Ehemann (33) wurde Untersuchungshaft verhängt. Er befindet sich in der Innsbrucker Justizanstalt. Unterdessen gehen die Ermittlungen weiter. Im Fokus steht auch das Handy der Getöteten.

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