Wird langsam leistbar

Förderung für Elektroautos wird drastisch erhöht

Motor
29.06.2020 19:53

Der Kauf von neuen Elektrofahrzeugen wird in Österreich künftig stärker gefördert als bisher. Ab 1. Juli steigt der staatliche Zuschuss teilweise erheblich, für Elektroautos etwa von 3000 auf 5000 Euro. Auch elektrisch betriebene Motorräder, Lastenfahrräder oder Ladestationen werden stärker bezuschusst.

(Bild: kmm)

„Wir wollen am Weg aus der Corona-Krise in die Zukunft investieren. Genau das schaffen wir mit der Offensive für E-Mobilität“, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der Autoimporteure. „Unser Ziel mit der E-Mobilitätsförderung ist es, bei den Neuzulassungen wirklich den Schwerpunkt zu verlagern in Richtung E-Mobilität.“

Neben vollelektrisch angetriebenen Autos werden auch Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb künftig stärker gefördert, der Betrag wurde von 1500 auf 2500 Euro erhöht. Es gelten jeweils folgende Voraussetzungen: Der maximale Brutto-Listenpreis des Basismodells darf 50.000 Euro (bei Firmen: 60.000 Euro) nicht überschreiten, die rein elektrische Reichweite muss beim Hybrid mindestens 50 Kilometer betragen. Außerdem muss das Fahrzeug „mit 100 Prozent Strom bzw. Wasserstoff aus erneuerbaren Energieträgern“ betrieben werden, so das Ministerium. Bisherige steuerliche Begünstigungen für E-Fahrzeuge wie der Entfall der NoVA (Normverbrauchsabgabe) oder der Versicherungssteuer bleiben überdies aufrecht.

Die Förderungen gelten für den Kauf eines neuen E-Fahrzeugs, nicht für Gebrauchtfahrzeuge.

Mehr Geld auch für Zweiräder und Wallboxen
Für E-Motorräder gibt es in Zukunft 1200 statt 1000 und für Elektro-Mopeds 800 statt 700 Euro. Die Unterstützung für elektrisch unterstützte Lastenräder wird auf 850 statt 400 Euro mehr als verdoppelt. 

Neben Fahrzeugen soll auch die Einrichtung privater Ladestationen stärker gefördert werden. Für Heimladestationen soll es 600 statt wie bisher 200 Euro geben. In Mehrparteienhäusern wird eine E-Ladestation mit 1800 statt mit wie bisher 600 Euro gefördert. 

Förderung bis Jahresende begrenzt
Ab 1. Juli ist die Antragstellung für die Förderung möglich. Dabei kann die Registrierung des Autos selbst aber auch schon vor dem Stichtag erfolgt sein, heißt es in den Unterlagen des Ministeriums. Die erhöhte Förderung gilt bis 31. Dezember 2020, es ist aber möglich, ein bestelltes Auto für die Förderung zu registrieren, auch wenn dieses erst im ersten Halbjahr 2021 ausgeliefert wird.

Der Umfang der E-Mobilitätsförderung beträgt für die Jahre 2019/2020 insgesamt rund 93 Millionen Euro. Wie viel von dem Zweijahresbudget noch übrig ist, bezifferte Gewessler auf Nachfrage nicht. Wie es im nächsten Jahr mit der Förderung weitergehe, darüber solle im Herbst erneut mit den Vertretern der Autoindustrie diskutiert werden.

Positive Reaktionen
Die Branchenvertreter zeigten sich über die Maßnahmen erfreut. „Mit der Aufstockung des E-Mobilitäts-Bonus ist uns eine gemeinsame Aktion gelungen, mit welcher wir ein positives Signal Richtung Zukunft und saubere Mobilität senden wollen“, so Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure. Das Paket sei aber keine Corona-Hilfsmaßnahme, „wie wir sie uns in Zeiten der Covid-19-Krise wünschen und auch dringend benötigen würden“, so Kerle.

„Es sind noch Hausaufgaben zu erledigen“
Auch der ÖAMTC begrüßt die Maßnahme. Bernhard Wiesinger, Leiter der Interessenvertretung des Klubs, betont jedoch: „Eine Ankaufsförderung und der Ausbau des Ladenetzes sind nur ein Teil der Erfolgsfaktoren für E-Mobilität.“ Darüber hinaus muss die Regierung noch einige Hürden abbauen, um eine breite Akzeptanz zu erreichen. Dazu gehört:

  • Ladetarife müssen transparent und vergleichbar sein. Dafür sei es notwendig, dass die Abrechnung nach Kilowattstunden erfolgt - und nicht nach der Dauer, in der das Auto mit der Ladestation verbunden ist. Etwaige Kosten für das Parken an Ladestellen sollen getrennt vom Ladetarif verrechnet werden.
  • Erleichterung der Installation von privaten Ladestationen: Derzeit sei z. B. der Einbau von Wallboxen in Mehrparteienhäusern mit erheblichen bürokratischen Hürden verbunden oder könne durch einzelne Wohnungseigentümer verhindert werden.
  • Schaffung eines offiziellen Vergleichsportals, mit dem Tarife und Verträge vergleichen können. Der Tarifkalkulator der E-Control beim Haushaltsstrom könnte hier als Vorbild dienen.
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(Bild: kmm)



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