Krise verändert uns

Die Welt nach Corona: Was geht, was bleibt

Österreich
28.06.2020 06:00

Wie verändert die Krise unsere Verhaltensweisen und unser Denken? Worauf legen wir Wert, wovor haben wir Angst? Eine aktuelle Studie gibt Aufschluss über unser Leben nach der einschneidenden Pandemie.

Neues Jahr, neues Glück? Viele Menschen sehen den Jahreswechsel als Startschuss für ein besseres Leben. Tabula rasa - einfach noch einmal neu beginnen. Mehr Sport betreiben. Weniger Alkohol trinken. Gesünder essen. Abnehmen. Mit dem Rauchen aufhören. Prioritäten anders setzen. Die Familie vor die Arbeit reihen.

Vorsätze für ein besseres Leben nach der Krise
Jene persönliche Korrekturschleife, die wir normalerweise mit dem 1. Jänner einläuten, wiederholt sich nun durch das Coronavirus. Soll heißen: Wir fassen Vorsätze für ein besseres Leben nach der Krise. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Meinungs- und Motivforschungsinstituts Karmasin Research & Identity. Mehr als 1000 Personen ab 16 Jahren wurden zu ihren Verhaltensweisen befragt.

Die Umfrage zeigt einen Trend zu mehr Achtsamkeit auf. „Wir denken, fühlen und entscheiden nach den Lockdown-Erfahrungen anders: Wir sind vorsichtiger geworden, ziehen uns zurück, sind achtsamer und erkennen, dass man auch mit weniger zufrieden sein kann“, erläutert Motivforscherin Sophie Karmasin.

So gab die Mehrheit der Befragten im Rahmen der Studie an, sich längerfristig weniger gehen lassen und nicht zu viel essen zu wollen. Mehr Sport treiben, weniger völlern, weniger rauchen und weniger Alkohol trinken - so lauten die Corona-Vorsätze für die Zeit danach. Der Einkauf bei internationalen Handelsketten wird mehr denn je hinterfragt und womöglich zurückgefahren. Karmasin: „So schmerzhaft diese Zeit für viele ist, gibt es auch viele Chancen: Wir achten jetzt beim Konsum mehr auf österreichische Herkunft. Das ist eine große Chance für die österreichische Wirtschaft.“

Sorgen vor finanzieller Zukunft dominieren
Nicht nur bei der Wahl der Lebensmittel bleiben die Österreicher beim Regionalen: Viele Studienteilnehmer bejahten die Frage, ob sie nach der Corona-Krise häufiger in Österreich Urlaub machen wollen.

Sofern eine Reise überhaupt möglich ist. Denn auch das macht die Befragung deutlich: Beim Großteil der Menschen steht ein Sparkurs auf dem Programm - sie wollen weniger Geld ausgeben und weniger investieren. Finanzielle Zukunftssorgen und die Angst vor dem Jobverlust prägen das Verhalten der Bevölkerung. „Diese Krise lässt uns über vieles nachdenken. Die damit verbundene Unsicherheit führt aber auch zu Konsumzurückhaltung“, konkretisiert Karmasin.

Digitalisierung als Waffe gegen das Virus
Was uns von der Krise bleibt, sind vor allem zwei Dinge: Wir achten auch weiterhin stark auf Hygiene - vom Desinfizieren übers Händewaschen bis hin zum Duschen. Und wir haben uns an die immer digitaler werdende Arbeitswelt angepasst. „Unsere Waffe gegen das Virus ist die Digitalisierung“, betont Karmasin.

Doch nicht alle fühlen sich in der digitalen Welt zu Hause. Vor allem in Sachen Home-Office wird die Kluft zwischen den Digital Natives und der älteren Bevölkerung deutlich: Während sich ältere Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz zurücksehnen, gaben junge Menschen an, auch in Zukunft häufiger von zu Hause aus arbeiten zu wollen.

Kronen Zeitung

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