Kärntner in Myanmar

„Märchenhafte 80 Tage mit Corona“

Kärnten
28.06.2020 09:00

Am Tag des Lockdowns brach der Kärntner Javor Dountchev nach Myanmar auf und lernte ein armes, aber faszinierendes Land kennen, das mit der Pandemie umgehen kann.

Die Coronakrise macht vor keinem Halt, auch nicht vor dem südostasiatischen Land Myanmar, auf dem der Globetrotter Javor Dountchev 80 Tage lang ausharren muss. Eigentlich sollte seine Reise nach China und Thailand gehen, alles ist schon lange vorher geplant, jedoch rechnet niemand mit Corona. Und so wird gezwungenermaßen Myanmar, das über 2129 Kilometer an China grenzt, das neue Ziel.

Nur 293 registrierte Fälle
Die Ausbreitung von Corona verläuft in dem Land mild. 293 Fälle bis heute, sechs Tote. Javor Dountchev verlässt Österreich am 15. März, dem Tag des Lockdown. Kurz vor Mitternacht hebt der 56-Jährige in letzter Sekunde vor der Schließung des Flughafens Wien-Schwechat Richtung Myanmar ab.

Zu einer Zeit, in der alle Österreicher zurück, und nicht weg wollen. Dountchev schon. Seine Leidenschaft ist es, fremde Kulturen und unbekannte Länder auf allen Kontinenten kennen zu lernen. In der Sieben-Millionen-Metropole Yangon angekommen, macht er schon am Flughafen Bekanntschaft mit den Coronamaßnahmen. Alle Passagiere müssen Fieber messen. Auch in Banken, Einkaufszentren, Hotels spielt sich das Gleiche ab. Das Land ist mit einfachsten Methoden gut auf die Pandemie vorbereitet. Überall gibt es Desinfektionsmittel, unzählige Waschbecken stehen sogar auf den Straßen. Am sechsten Tag nach der Ankunft des Klagenfurters tritt der erste Infektionsfall auf.

Myanmar war Königreich, dann Militärdiktatur und jetzt ist das arme Land auf dem Weg zur Demokratie. Mit der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Sun Kyi an der Spitze. Es gibt fast keine Infrastruktur und das Einkommen der Bevölkerung ist gering. Ein Taxi ist meist ein Moped, das mit Chauffeur für eine einstündige Fahrt 30 Cent kostet.

Sightseeing vor Einschränkungen
In den ersten zwei Wochen besucht Javor noch ohne Einschränkungen die Kulturstätten in dem 55-Millionen Einwohner zählenden Land. Dazu gehört der Golden Rock, eines der Wahrzeichen des ehemaligen Burma. Der Legende nach wird der Fels auf 1100 Meter nur von zwei Haaren Buddhas im Gleichgewicht gehalten. Der Klagenfurter reist zur alten Königsstadt Bagan, die für ihre 3000 Tempel bekannt ist. Weltberühmt sind dort die täglichen Ballonfahrten.

Dountchev kommt auch an den Inle-See. Im kristallklaren Wasser werden die Fische mit speziellen Körben gefangen. In Loikaw kann der Kärntner bei neun auf Felsen gebauten Tempeln noch einer landesüblichen Zeremonie beiwohnen.

Weitere 67 Tage keine Heimreise
Doch die Coronainfizierten nehmen zu und so gibt es am 9. April auch für Myanmar den Lockdown. Die Gläubigen dürfen nicht mehr in die Tempel. Dountchev will jetzt doch nach Österreich zurück. Der Klagenfurter kauft auch Tickets, die allerdings wertlos sind, da kein Flugzeug nach Europa abheben darf. Und so muss er weitere 67 Tage in der Stadt Yangon bleiben….….….

Christian Tragner, Kärntner Krone

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