REPORTAGE:

Pilot mit Röntgenblick

Niederösterreich
28.06.2020 15:00

Medizin und Fliegen kombiniert Oliver Stastny beruflich. Der Niederösterreicher ist nämlich beides: Pilot und Facharzt ...

Mehr als 1000 Mal flog der Notarzthuschrauber Christophorus 9 im vergangenen Jahr nach Niederösterreich. Heuer waren es bisher bereits mehr als 300 Einsätze. Denn neben Wien und dem Nordburgenland versorgt der Helikopter aus Wien auch das blau-gelbe Bundesland. Einer von drei Stammpiloten ist Oliver Stastny. Der Niederösterreicher wollte schon als Kind Pilot werden, hatte aber auch ein Faible für Medizin. „Heute kann ich beide Bereiche kombinieren“, schmunzelt der sympathische Retter. Doch der Reihe nach. Nach der Matura 1993 absolvierte Stastny zunächst ein Medizinstudium. „Meinen Traum vom Fliegen verlor ich aber nie aus den Augen. Drei Tage nach der letzten Prüfung an der Uni 2002 begann ich mit der Flugausbildung“, schildert der 44-Jährige.

Während der angehende Doktor in der Flugschule Theorie büffelte und erste Starts durchführte, stand parallel dazu eine Facharztausbildung zum Radiologen an. „Es war eine herausfordernde Zeit, aber ich habe es geschafft, alles unter einen Hut zu bringen“, erzählt Stastny. Zunächst arbeitete er als Röntgenarzt im Spital und in einer Praxis, verfolgte jedoch sein Ziel, Rettungspilot zu werden, weiter: „Um die benötigten Stunden zu sammeln, war ich unter anderem als Fluglehrer tätig.“ Seit 2018 sitzt Stastny nun für den ÖAMTC im Cockpit. „Für mich ist die Rettungsfliegerei faszinierend, weil wir Menschen schnell helfen können. Aus Pilotensicht ist sie reizvoll, weil Flexibilität und die rasche Analyse komplexer Situationen gefragt sind“, so der Mediziner, der mittlerweile 4500 Flugstunden in seinem Logbuch stehen hat.

Und auch seine ärztlichen Fertigkeiten waren bei Einsätzen schon nützlich: „In einigen Fällen zogen mich Notärzte beim Ultraschall hinzu, da das als Radiologe mein Spezialgebiet ist.“

Überhaupt wird Zusammenarbeit im Einsatz groß geschrieben: „Jeder in der Crew weiß was er zu tun hat, und erst dieses perfekte Teamwork ermöglicht es, Leben zu retten.“

Kronen Zeitung

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