Kolpinghaus-Verfahren

Prozess endete: Kritik an Mafiaparagraf-Anklage

Salzburg
27.06.2020 13:04
In der Früh am Freitag ging der Monster-Drogenprozess im Kolpinghaus gegen 14 Angeklagte zu Ende. Das Verfahren endete mit 11 Schuldsprüchen. Der Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung erhärtete sich jedoch nicht. Von Anwälten hagelt es seither Kritik aufgrund der Dauer des Verfahrens und der Kosten.

14. Angeklagte, 22 Prozesstage, mehr als 20 Stunden Urteilsberatung und ein überdimensionierter Ausweichgerichtssaal: Das Drogen-Verfahren um einen Kroaten (50) war ein Kraftakt für alle Beteiligten. Der 50-Jährige soll laut Anklage als Kopf einer Drogenbande mit rund 20 Kilo Suchtgift gehandelt haben. Er wurde zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. Für die weiteren Angeklagten gab es insgesamt zehn Schuldsprüche, zwei Freisprüche und eine Diversion. Laut den Geschworenen handelte es sich bei den 14 Angeklagten nicht um eine kriminelle Organisation. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Verteidiger äußerten am Freitag Kritik: „Die Anklage war überzogen“, meinte Rechtsanwalt Leopold Hirsch. „Eine kriminelle Organisation ist eine Mafia“, betont ebenso sein Kollege Michael Ringl. „Wäre die Anklage anders ausgefallen, hätten wir uns viel erspart“, sagt Ringl. Die Anklage nach dem Mafiaparagraf habe einen Geschworenenprozess erst nötig gemacht.

Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
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