Ungleiche Behandlung
Minderheiten traf Corona-Lockdown besonders hart
Ein Bericht von Amnesty International warnt vor einer unverhältnismäßigen Behandlung von Minderheiten in Europa während der Corona-Pandemie. Die Menschenrechtsaktivisten stellten in zwölf europäischen Ländern überproportionale Gewalt, diskriminierende Personenkontrollen, Quarantänemaßnahmen und Geldstrafen gegen Minderheiten fest.
Die Vorfälle ereigneten sich laut des Berichts, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, unter anderem in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Belgien sowie mehreren Staaten Südosteuropas. Die Untersuchung basiert auf Berichten in Medien und von Beobachtungen lokaler Menschenrechtsorganisationen im Zeitraum von März bis Juni.
Ungleiche Behandlung und Fehlverhalten der Polizei
Demnach wurden insbesondere Roma, andere Minderheiten und Flüchtlinge überdurchschnittlich schweren Maßnahmen in der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt. In Bulgarien und der Slowakei etwa bemängelte Amnesty die Zwangsquarantäne für mehrere Roma-Siedlungen.
Im von vielen Einwanderern bewohnte französischen Département Seine-Saint-Denis nördlich von Paris seien die Geldstrafen dreimal so hoch ausgefallen als in anderen Teilen Frankreichs, heißt es in dem Bericht. Für Belgien verzeichneten die Menschenrechtsaktivisten zwischen Mitte März und Ende Mai mehr als 100 Vorwürfe gegen die Polizei wegen angeblichen Fehlverhaltens.
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