„Unregelmäßigkeiten“

DFB beendet Zusammenarbeit mit Vermarkter Infront

Fußball International
24.06.2020 18:28

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) beendet seine bestehenden Verträge mit der Vermarktungs-Agentur Infront! Dies gab der DFB am Mittwoch nach einer digitalen Konferenz seines Präsidiums bekannt. Dem Verband, der im Mai des Vorjahres Hinweise auf „mögliche schädigende Handlungen“ der Firma erhalten hatte, liegen inzwischen Ergebnisse einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Esecon vor.

„Daraus ergeben sich innerhalb der vergangenen Jahre verschiedene Handlungen, die sich für den DFB als klare Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Zustandekommen und der Erbringung von Vertragsleistungen von Infront sowie unrechtmäßige Einflussnahmen auf DFB-Vertreter darstellen“, teilte der DFB mit. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ bezifferte den Schaden für den größten Sportfachverband der Welt auf bis zu 40 Millionen Euro.

Wie das Magazin schon vergangene Woche berichtet hatte, liefert der vertrauliche Report der Berliner Beratungsfirma Hinweise auf mögliche Korruption bei Geschäften des DFB mit dem langjährigen Sportvermarkter Infront Sports aus der Schweiz. Infront hatte bis 2018 den Auftrag, Bandenwerbepartner für Spiele der deutschen Nationalelf zu beschaffen. Laut dem Ermittlungsbericht habe die Firma 2013 vom DFB den Zuschlag für das Geschäft erhalten, obwohl ein Konkurrent bis zu 18 Millionen Euro mehr geboten habe. Auch der bis heute laufende Bandenwerbevertrag für die DFB-Pokalspiele soll 2015 unter fragwürdigen Umständen an Infront gegangen sein.

Freilich: Infront erkennt die Kündigung der Verträge nicht an, „bestreitet die Wirksamkeit dieser Kündigung und hält an der vollständigen Erfüllung der laufenden Verträge mit dem DFB fest“, hieß es auf Anfrage am Mittwoch. Infront hege auch „erhebliche Zweifel an den Methoden und Motiven der Detektei Esecon, auf deren Zwischenbericht sich der DFB bei der beabsichtigten Vertragsauflösung beruft“. Infront „weist die Vorwürfe entschieden zurück und wird sich mit allen Mitteln dagegen wehren“, kündigte das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz mit.

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(Bild: KMM)



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