Prozess in Linz

Betrug mit Sterbeurkunde aus dem Internet

Oberösterreich
25.06.2020 12:00
Verrückte Idee! Weil sich die Abwicklung seines Privatkonkurses hinzog, die Schuldenlast aber nicht mehr zu stemmen war, erklärte sich ein Mühlviertler selbst für tot. Mit einer Sterbeurkunde aus dem Internet, die seine Tochter an A1 Telekom übermitteln sollte. Betrugsprozess gegen einen untoten Toten in Linz.

„Die Idee ist schon grenzwertig“, stellte auch Richterin Petra Fahrenberger trocken fest. Der ziemlich lebendige Angeklagte stimmte ihr da zu. „Das mit dem Privatkonkurs hat sich immer wieder verzögert, deshalb bin ich auf die blöde Idee gekommen. Ich hatte schon eine Lohnpfändung, die Schulden wurden immer höher und höher“, versuchte er einen Erklärung.

Verlassenschaftsgericht ließ Plan platzen
1038 Euro war er der A1 Telekom Austria AG schuldig. Um nicht zahlen zu müssen, lud er eine Sterbeurkunde aus dem Internet herunter, druckte sie aus und kopierte seinen Namen hinein. Damit schickte er seine ältere Tochter zu A1. Allerdings hatte er nicht mit dem Verlassenschaftsgericht am Bezirksgericht Urfahr gerechnet. Da dort nichts von (s)einem Sterbefall bekannt war, flog der Schwindel auf.

Geständnis als Milderungsgrund
Sein Geständnis und da es beim Versuch geblieben war, wirkten sich trotz zweier Vorstrafen mildernd auf das Urteil wegen schweren Betruges - zehn Monate bedingt, 480 Euro Geldstrafe, Bewährungshilfe - aus.

Claudia Tröster, Kronen Zeitung

 OÖ-Krone
OÖ-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele