Autofreie Wiener City

Bezirkschef im Talk: „Müssen Prioritäten setzen“

Wien
25.06.2020 09:05

Die Pläne einer (zumindest teilweise) autofreien Wiener Innenstadt sorgen weiterhin für heftige Diskussionen. Eine Woche nach Bekanntwerden, regt sich bereits erster Widerstand, Kritik kommt vor allem von Seiten des Handels und der umliegenden Bezirke. Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) reagierte zuletzt abwartend auf den Vorstoß von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) und Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). Moderator Gerhard Koller hat Figl nun erstmals im „Krone“-Studio zu den Details des Projektes befragt.

Der Druck sei groß, sagt der „City“-Chef im Interview. So müsse man mehrere Interessen aus Wirtschaft, Tourismus und die der Bewohner berücksichtigen: „Es ist das kulturelle, politische und historische Zentrum Wiens. Wir brauchen aber auch eine Innenstadt, wo es Menschen gibt, die tatsächlich hier wohnen. Die Frage ist, wie wir das gewährleisten.“ 

„Bewohner wollen jetzt Antworten“
Skeptisch zeigt sich jedoch der, durch die Corona-Krise sowieso schon geschwächte Handel. Von Seiten der Wirtschaft sieht man in diesem Vorstoß einen erneuten Anschlag auf die Geschäfte. Laut Figl würde aber bereits „seit zwei Jahren über eine Verkehrsberuhigung diskutiert werden“, auch mit Vertretern der Wirtschaft hätte man sich damals darauf geeinigt. Vorwürfe, dass dieser Vorstoß bewusst jetzt ein paar Monate vor der Gemeinderatswahl angesetzt wurde, weist Figl zurück: „Es ist so, dass der Diskussionsprozess für uns als Innere Stadt jetzt einfach am Ende stand. Die Bewohner erwarten sich jetzt Antworten.“ Der Platz in der Innenstadt sei „heiß umkämpft“, daher müsse man jetzt „gewisse Prioritäten setzen“.

Verwirrung herrscht noch über die vielen, auch von Bürgermeister Michael Ludwig angesprochenen, offenen Fragen und Details, wie etwa zu den Zufahrtskontrollen in den Stadtkern. Ob zukünftig Schilder, Poller, Kameratechnik oder ein Mix aus allem dafür sorgen sollen, sei noch genau zu klären. Auch mit den Betreibern der öffentlichen Garagen, zu denen die Zufahrt weiterhin erlaubt bleiben soll, müsse man noch sprechen: „Ein Leitsystem, dass die aktuellen Kapazitäten der Garagen frühzeitig anzeigt, wäre mir am liebsten.“

Das ganze Interview mit Markus Figl sehen Sie im Video oben.

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