Schwester verdächtigt

Giftcocktail für Schwangere: Baby ist gesund!

Steiermark
23.06.2020 06:15

Eine Steirerin (37) steht im Verdacht, ihrer hochschwangeren Schwester bei einer Familienfeier einen Giftcocktail verabreicht zu haben - diesen unglaublichen Fall enthüllte die „Krone“ am Montag. In der Bowle befand sich ein Psychopharmakon - das gleiche, das die Schwester selbst einnimmt. Der Schwangeren war schlecht geworden, im Spital hatte man dann in ihrem Blut das Medikament entdeckt. Zum Glück sind beim Baby keine Folgeschäden zu erwarten.

Der schlimme Verdacht: Die Steirerin war auf das Babyglück ihrer Schwester so eifersüchtig, dass sie ihr und ihrem ungeborenen Kind etwas antun wollte. Denn just bei der Familienfeier, bei der die Familie auf die bevorstehende Geburt anstieß, soll sie der 35-Jährigen den Giftcocktail eingeschenkt haben.

Ermittelt wird nun wegen versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung. „Der geäußerte Verdacht war zu Beginn eher vage“, schildert Christian Kroschl, Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft. „Von einem Mordversuch war nach dieser Verdachtslage nicht auszugehen. Diese hat keine Haft gerechtfertigt.“

„Krone“ liegt Gutachten vor
Laut Gutachten, das der „Krone“ vorliegt, entsprach die Menge der verabreichten Tabletten nur einer Tagesdosis, somit habe das Opfer - wenn auch unfreiwillig - eine therapeutische Dosis von jemandem, der in der Schwangerschaft regelmäßig das Psychopharmakon Zyprexa einnimmt, im Körper gehabt. Auswirkungen auf das Kind seien laut Mediziner schwer zu quantifizieren, da das Medikament auch in der Schwangerschaft verschrieben wird. Nach derzeitigem Wissensstand seien durch eine einmalige Gabe an die Mutter beim Kind keine Dauerfolgen zu erwarten.

Kerngesundes Baby am Ostersonntag geboren
Die Steirerin brachte drei Wochen nach dem Vorfall am Ostersonntag ein Vier-Kilo-Baby zur Welt. Die Untersuchungen durch den Kinderarzt ergaben keine Auffälligkeiten. Deshalb sei davon auszugehen, dass das Kind durch den erhöhten Psychopharmakon-Spiegel der Mutter keinen Schaden erlitten habe, heißt es in dem Gutachten.

Die mutmaßliche Attentäterin, für die die Unschuldsvermutung gilt, streitet alles vehement ab. Sie betont, dass sechs Personen von der Bowle getrunken hätten, aber lediglich ihre Schwester Symptome gezeigt habe. Tatsache ist aber, dass die 37-Jährige selbst diese Medikamente einnimmt. Sie soll seit der Geburt ihres letzten Kindes an Depressionen leiden und mit Unruhezuständen, Panikattacken und Verzweiflungsgefühlen kämpfen. Sie wird laut Gutachten aber als therapieeinsichtig beschrieben.

Die Ermittlungen in dem spektakulären Fall sind noch nicht abgeschlossen.

Eva Stockner, Gerald Schwaiger und Monika Krisper, Kronen Zeitung

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