Bordelle mussten wegen des Coronavirus schließen. Der Kundenverkehr kam dennoch nicht zum Erliegen, wie unser Lokalaugenschein zeigt.
Lockdown im ältesten Gewerbe der Welt - zumindest offiziell. Denn während die (meisten) Bordelle, Sexstudios und Laufhäuser wie gefordert seit dem 16. März den Betrieb eingestellt haben, hielten sich viele arbeitslose Dienstleisterinnen illegal über Wasser. „Anfangs herrschte noch Zurückhaltung, aber je länger es dauerte, desto größer wurde der Druck. Bei den Mädchen der finanzielle, bei Kunden der triebhafte“, so die Sexarbeiterin Adriana zur „Krone“.
Keine Gesundheitstests während Lockdown
„Spätestens seit Anfang Mai bieten viele meiner Kolleginnen wieder ihre Dienste an. Ob in Privatwohnungen oder auf Parkplätzen - man findet Mittel und Wege.“ Was die Prostituierte aber vor allem aus Sicht der Kunden nicht verstehen kann. „Abgesehen von Corona: Während des Lockdowns wurden auch die verpflichtenden Gesundheitstests für Frauen nicht durchgeführt“, so ihr Vorwurf. Risiken, die Freier aber eingehen. Sie zahlen sogar mehr, um nicht verhüten zu müssen.
Am 1. Juli sollen aber offiziell auch im Rotlichtmilieu wieder die Lichter angehen. Mit welchen Auflagen, wird vom Gesundheitsministerium gerade evaluiert. So lange wollen aber viele Sex-Kunden nicht warten: Beim „Krone“-Lokalaugenschein auf Tschechiens Rotlichtmeile kurz nach der Grenze waren viele rot-weiß-rote Kennzeichen zu erspähen.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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