Halber Gates

Corona-Hilfe: So viel sind 50 Milliarden Euro

Österreich
21.06.2020 06:00

50 Milliarden Euro ist das Corona-Hilfspaket der Bundesregierung schwer. Eine Summe, so weit weg von unserem Denken wie Lichtjahre und Nanometer. Wir versuchen eine Erklärung.

Zwei Dinge sind relativ: Zeit und Geld. Wobei das eine bekanntlich das andere kostet. Der reichste Österreicher ist Red-Bull-Erfinder Dietrich Mateschitz mit geschätzten 15 Milliarden Euro. Für 50 Milliarden muss also selbst er noch eine Menge Dosen verscherbeln, während es für die Kohle nur einen halben Bill Gates gibt. Der Microsoft-Gründer hat rund 98 Milliarden Euro auf der hohen Kante - ein Rätsel, wie er mit einer Körpergröße von 177 Zentimetern da rankommt.

Schöner wohnen – in den unendlichen Weiten
Um das Vermögen zu erklären, fangen wir mit einem Klassiker an: Haus, 250 m², 8 Zimmer, 400.000 Euro. Macht für 50 Milliarden 125.000 Häuser. Putzt einem auch niemand. Dann eben an einen Ort, der keinen Staub ansetzt: die Raumstation ISS. Rechnet man Gesamtkosten inklusive Planung, Bau, Wartung und Laufzeit zusammen, wurde ein Tag einst mit rund 22 Millionen Euro an Kosten berechnet. Das sind unterm Strich sechs Jahre. Die beste aller Corona-Hilfen – dann ist die Pandemie hoffentlich wieder vorbei.

Bleiben noch Autos. Zu den teuersten Sportwagen gehört der Lamborghini Veneno Roadster für rund 7,5 Millionen Euro. Mit den 750 PS ist man schnell am Ziel – außer man muss in die Wiener Innenstadt. 6666 Stück könnte man sich dafür kaufen, wenn es nicht nur neun Fahrzeuge gäbe.

Rekord-Fund: 15 Tonnen Kokain für eine Milliarde
Weil es in manchen Parteikreisen aktuell in aller Munde ist – bzw. ein Stockwerk höher: Für 50 Milliarden Euro gibt es Kokain, viel Kokain. Der Preis für eine Dosis liegt zwischen 3,60 und 6 Euro. Aber bitte mit Vorsicht genießen, diese Zahlen. Der „Krone“ sind die aktuellen Preise von diesem Wochenende nicht bekannt – auch wenn Marlene Svazek von der Salzburger FPÖ das nicht glauben wird. Sie will Mitarbeiter von „Redaktionsstuben“ kollektiv zum Drogentest schicken (Frau Svazek, in der „Krone“-Kantine Standort Wien gibt es ja noch nicht einmal Bier!).

Wie auch immer: Für 50 Milliarden gehen sich also bis zu 8,3 Milliarden Gudenus-Nasen aus. Plakativer erklärt: 2019 wurde der größte Drogenfund in der Geschichte Uruguays vermeldet. 15 Tonnen Kokain für 985 Millionen Euro. Etwa ein Fünfzigstel der 50 Milliarden.

Wer auf feste Nahrung steht, kann die Corona-Hilfe in Schnitzel umrechnen. Nehmen wir eines für 15,50 Euro. Ergibt 3,2 Milliarden Schnitzel. Bei einer Dicke von rund 0,5 Zentimetern ist der Schnitzelturm gestapelt 16.000 Kilometer hoch – das ist rund 1800-mal der Mount Everest. Danach unbedingt einen Grappa.

Daten & Fakten
Die Corona-Hilfe des Bundes rechnet sich so zusammen: Das Konjunktur-Paket beträgt 11,5 Milliarden Euro, dazu kommt der Rettungsschirm mit einer Gesamtsumme von 38,6 Milliarden Euro. Das sind grob die größten Brocken der Bundesregierung. Die setzen sich aus mehreren Punkten zusammen, wie etwa 450-Euro-Einmalzahlung für Arbeitslose (250 Millionen Euro), Steuerstundungen (6 Milliarden Euro), Senkung der ersten Steuerstufe von 25 auf 20 Prozent - rückwirkend ab Jänner (1,6 Milliarden Euro pro Jahr), Garantien (5 Milliarden Euro) u.v.m.

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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