Mit Corona infiziert

Ein Männer-Skiurlaub in Ischgl mit Folgen

Oberösterreich
21.06.2020 06:00

Rene Höglinger (38) aus Sarleinsbach in Oberösterreich steckte sich bei einem Männer-Skiurlaub in Ischgl mit dem Coronavirus an. Im Interview erzählt er seine Geschichte.

„Krone“: Sie haben sich in Ischgl mit Corona angesteckt. Was ist genau passiert?
Rene Höglinger: Ich bin mit drei Freunden auf Skiurlaub nach Ischgl gefahren. Bei der Anreise haben wir gelesen, dass ein Kellner dort wegen Corona in Quarantäne ist. Als wir im Hotel gefragt haben, ob wir uns Sorgen machen müssen, haben sie Nein gesagt und dass das ja schon vor drei Wochen gewesen sei.

Der Urlaub konnte starten.
Wir sind dann am Abend in ein Après-Ski-Lokal gegangen. Am nächsten Tag beim Frühstück haben wir plötzlich gelesen, dass bereits 15 Kellner in Quarantäne sind. Da war für uns klar, dass wir sofort auschecken.

Was sagte man im Hotel?
Die haben das nicht verstanden und uns vorgeworfen, dass wir nur heimfahren wollen, weil das Wetter schlecht wird. Es ist zu einem Streit gekommen. Wir haben dann ausgecheckt, mussten aber trotzdem den vollen Preis für den Aufenthalt bezahlen.

Wie sind Sie dann weiter vorgegangen?
Daheim haben wir bei der Gesundheitshotline 1450 angerufen. Dort sagte man uns, dass wir normal weiterleben sollen, falls wir Symptome haben, sollen wir anrufen.

Das befolgten Sie.
Ja. Ich betreibe eine Pizzeria im Ort. Es wurde dann entschieden, dass der LASK in der Europa League vor leeren Rängen spielen wird. Deshalb haben wir das Spiel im Lokal übertragen, etwa 100 Gäste waren da. Am nächsten Tag hatte ich plötzlich Symptome einer Grippe und leichtes Fieber. Wenig später wurden wir alle vier positiv getestet. Da macht man sich Vorwürfe. Gott sei Dank hab ich keinen Gast angesteckt. Mir wurde dann vorgeworfen, dass ich trotz Corona geöffnet hätte. Das stimmt aber natürlich nicht. Ich möchte mich bei allen Gästen bedanken, die uns in der schweren Zeit unterstützt haben. Wegen Ischgl hab ich mich der Sammelklage angeschlossen.

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