Am Hohen Frauentag

Wegen Corona-Verhalten: „Heuer werden alle geehrt“

Tirol
21.06.2020 10:00

Am Hohen Frauentag ehrt das Land jährlich verdiente Tirolerinnen und Tiroler. Heuer ist es anders! LH Platter hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Ein Danke für das Verhalten während der Corona-Zeit.

Krone: Warum wird das Land den Hohen Frauentag heuer anders begehen als sonst?
LH Platter: Am 15. August werden in unserem Land alljährlich verdiente Tirolerinnen und Tiroler mit unterschiedlichen Landesauszeichnungen geehrt. Heuer wollen wir nicht einigen Wenigen, sondern allen Tirolerinnen und Tirolern danken – und zwar dafür, dass wir diese Corona-Pandemie gemeinsam erfolgreich bewältigt haben. Daher wird es erstmals eine Veranstaltung im Congress Innsbruck geben, die live in alle Tiroler Haushalte übertragen wird. Das Motto lautet: Tirol sagt Danke.

Wie haben Sie den Lockdown persönlich erlebt?
Diese Corona-Krise war sehr herausfordernd und speziell der Beginn hat zu den schwierigsten Zeiten in meinem politischen Leben als Landeshauptmann gezählt, das gebe ich gerne zu. Nie zuvor musste ich derart harte Entscheidungen treffen wie die Wintersaison vorzeitig zu beenden, die Selbstisolation Tirols zu verkünden und den Tirolerinnen und Tirolern zu sagen: „Bleibt’s dahoam“. Gleichzeitig haben mir der immense Zusammenhalt und die beeindruckende Solidarität in unserem Land großen Respekt abgerungen. Es erfüllt mich mit Stolz, für dieses Land und seine Menschen arbeiten zu dürfen.

Haben Sie eigentlich eine Erklärung, warum sich die Tiroler so brav an die Regeln gehalten haben?
Die Tirolerinnen und Tirolern halten z’samm, wenn es drauf ankommt, sie lassen sich nicht unterkriegen und helfen sich gegenseitig, weil das einfach unserer Mentalität entspricht. In dieser Corona-Krise hat man gemerkt, wie groß der Zusammenhalt in der Bevölkerung ist. Obwohl unsere harten Maßnahmen Entbehrungen und Verzicht mit sich gebracht haben, haben die Tirolerinnen und Tiroler Verständnis für deren Notwendigkeit gezeigt. Es waren allen klar, dass dieses Virus nur erfolgreich bekämpft werden kann, indem sich jede und jeder Einzelne einschränkt. Dank der großen Disziplin, mit der sich die Menschen an die Maßnahmen gehalten haben, ist es uns gelungen, den gesundheitlichen Aspekt dieser Krise so gut in den Griff zu bekommen. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Corona werden uns hingegen noch viel länger beschäftigen.

Sind Sie froh, dass die Grenzen zu Südtirol wieder offen sind?
Ich bin sehr erleichtert, dass der Brenner seit Dienstag dieser Woche wieder frei passierbar ist. Aufgrund meiner persönlichen Geschichte als Kind einer Südtiroler Familie ist und bleibt Südtirol eine Herzensangelegenheit für mich – eine offene Brennergrenze gehört da einfach dazu. Ich hätte mir nie gedacht, dass wir jemals wieder eine geschlossene Brennergrenze erleben müssen. Dass die Grenze mittlerweile wieder offen ist, worauf ich gemeinsam mit meinen Amtskollegen aus Südtirol und dem Trentino massiv gedrängt habe, stellt für alle dies- und jenseits des Brenners eine enorme Erleichterung dar.

Wann werden Sie wieder über den Brenner fahren?
In den vergangenen Tagen hat es mein Terminkalender nicht zugelassen, nach Südtirol zu fahren, aber ich werde das als amtierender Euregio-Präsident bestimmt bald nachholen. Es wird ein ganz besonderer Moment sein, erstmals wieder ungehindert über den Brenner fahren und sehen zu können, wie sich die Menschen auch wieder an den schönen Dingen des Lebens erfreuen.

Haben Sie Angst vor einer zweiten Welle?
Die Möglichkeit einer zweiten Welle besteht. Wir werden alles unternehmen müssen, um das zu verhindern. Ein weiterer Lockdown darf nicht passieren.

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