ÖVP für Vorladung

Gudenus: Idee für FPÖ-nahen Verein „von Doskozil“

Politik
20.06.2020 12:42

Der frühere FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus hat am Freitag in einem Fernsehinterview gesagt, dass die Idee für den umstrittenen FPÖ-nahen Verein „Institut für Sicherheitspolitik“ (ISP) vom damaligen SPÖ-Verteidigungsminister und jetzigen burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil stamme. Dieser habe Gudenus angerufen und darüber informiert, dass SPÖ und ÖVP jeweils zwei bis drei Vereine hätten, die vom Verteidigungsministerium bis zu 200.000 Euro im Jahr bekommen würden. „Wie wärs, wenn ihr so einen macht‘s?“, soll Doskozil laut Gudenus zu ihm gesagt haben. Doskozils Büro wies die Aussagen am Samstag als falsch zurück, die ÖVP fordert die Ladung Doskozils vor den Ibiza-U-Ausschuss.

Im Interview mit „Puls24“-Anchor Thomas Mohr ging es unter anderem um die Fotos, die Gudenus beim Drogenmissbrauch zeigen, aber auch um den Rosenkrieg zwischen ihm und seinem langjährigen Freund und Ibiza-Spezi, Heinz-Christian Strache.

Gudenus: Idee stammt aus Telefonat mit Doskozil
Als Mohr über die stille Beteiligung von Gudenus an der Firma Ibeco des ehemaligen FPÖ-Abgeordneten Markus Tschank spricht, lenkt Gudenus das Thema auf den FPÖ-nahen Verein ISP. „Wissen Sie überhaupt, wie das ISP zustande gekommen ist? Das war eine Idee, die mir zugetragen worden ist, vom Herrn, Sie werden es nicht glauben, Landeshauptmann Doskozil, als er damals noch Verteidigungsminister war. Der hat angerufen und gesagt, die anderen Parteien, ÖVP und SPÖ, haben jeweils zwei bis drei Vereine, die vom Verteidigungsministerium bis zu 200.000 Euro im Jahr bekommen, die FPÖ hat noch keinen.“

Leistungsvertrag zwischen Novomatic und ISP
Gudenus bezeichnete das als „gute Idee“, weil über den Verein „sehr, sehr viel passiert“ sei, was Sicherheitspolitik, Strategie und dergleichen betreffe. Zwischen Novomatic und ISP habe es einen Leistungsvertrag gegeben. „
Das heißt, da wurde Geld gezahlt für diverse Leistungen, und ich weiß, dass der Herr Tschank in wöchentlichen oder monatlichen Abständen Veranstaltungen gemacht hat, auch im Sinne des Vertrages." 

Doskozil-Büro dementiert Darstellung von Gudenus
Mittlerweile gibt es auch eine Replik aus dem Büro des burgenländischen Landeshauptmanns: Die Darstellung des früheren FPÖ-Politikers sei „falsch“. Besagter Verein habe in der Amtszeit Doskozils als Verteidigungsminister „keinen Cent bekommen“. Richtig sei, dass jedes Ministerium „auch darauf angewiesen ist, Expertise zuzukaufen und sich beraten zu lassen“. Mit Parteienfinanzierung habe das jedenfalls nichts zu tun.

ÖVP für Vorladung Doskozils in Ibiza-U-Ausschuss
Die stellvertretende ÖVP-Generalsekretärin Gaby Schwarz forderte in einer Aussendung am Samstag die Ladung Doskozils in den Ibiza-Untersuchungsausschuss: Sie hofft auch, dass SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer großes Interesse daran haben wird, die „Verstrickungen seiner eigenen Partei mit den Vereinskonstruktionen rund um die FPÖ“ aufzuklären.

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