Weltpremiere

VW Arteon Shooting Brake greift nach den Sternen

Motor
24.06.2020 00:01

VW zückt die Lifestyle- und Design-Karte und setzt voll auf das Topmodell Arteon. Der „flippige“ Verwandte des Passat wird kräftig überarbeitet - und vor allem wird der Limousine ein sportlich angehauchter Kombi zur Seite gestellt, den sie als Shooting Brake bezeichnen. Der Anspruch ist hoch: Beide sollen Audi, BMW und Mercedes Kunden abspenstig machen.

(Bild: kmm)

Dafür braucht es mehr als einen schicken Auftritt, daher wurde die Baureihe, die oft als Phaeton-Nachfolger gesehen wird grundlegend überarbeitet. Mächtiges Technik- und Assistenten-Update, Plug-in Hybrid-Motoren und als Krönung eine echte R-Version. Eines vorab: Die Fastback genannte Limousine und der Shooting Brake sind technisch ebenso identisch wie in Länge/Breite/Radstand (4,87 Meter/1,87 m/2,84 m).

Licht als das neue Chrom
Von vorn erkennt man die Facelift-Generation vor allem an der durchgezogenen LED-Lichtleiste (bzw. die LED-Beleuchtete Chromleiste), welche die beiden LED-Striche der Scheinwerfer verbindet (Option im Basismodell, Serie in den R-Modellen). Ansonsten stechen die Änderungen nicht so ins Auge, dass den neuen von der Vor-Facelift-Version des VW Arteon unterscheiden könnte, es sei denn im direkten Vergleich. Es gibt auch mehrere Varianten. So taucht die R-Version deutlich aggressiver im Rückspiegel auf, weil an der Front nur zwei Leisten verchromt, die übrigen in Schwarz gehalten sind.

„Avant-Garde“
Bis zur B-Säule unterscheiden sich die beiden Karosserieversionen nicht. Dahinter läuft die Linie des Fastback Coupé-artig aus, während die des Shooting Brake ein Kombi-Heck mit relativ flachem Heckabschluss ausläuft. Anderswo hat man so etwas mal als Avant bezeichnet. VW bezeichnet den Arteon grundsätzlich als Avantgarde-Baureihe.

Jedenfalls kann man die Variante als gelungen Weiterführung des Bekannten bezeichnen. Exterieur-Design-Chef Marco Pavone erklärt es Design-Fans so: „Wir haben die Dachpartie und mit ihr die seitlichen Glasflächen zum Heck hin stark eingezogen, die Radhäuser hingegen ausgestellt und dem Shooting Brake dadurch eine sehr kraftvolle Schulterpartie gegeben. So entstand trotz der Funktionalität eines Fünftürers die Anmutung eines Sportwagens.“

Faktisch ist es ein eleganter Kombi (die Gattung Shooting Brake ist grundsätzlich zweitürig) mit 565 bis 1632 Liter (Fastback: 563 bis 1557 Liter) Ladevolumen. In beiden Fällen misst die Ladefläche bei umgeklappten Rücklehnen beachtliche 2,09 Meter. Mit einem Stockmaß von 1,45 m ist der Shooting Brake zwei Zentimeter höher als sein Pendant.

Aktuelle Technik für den Innenraum
Das Interieur wurde neu gestaltet, der Tacho ist serienmäßig digital, sein 10,25-Zoll-Display ist per View-Taste konfigurierbar. Der zentrale Touchscreen weist eine Diagonale von 8,0 oder 9,2 Zoll auf. Wie im VW Golf und anderen Ausdrucksformen der MQB-Architektur (Modularer Quer-Baukasten) wird die Klimaanlage über Touchslider bedient. Es kommt (je nach Ausstattung) eine neue Generation von Multifunktionslenkrädern mit digitalen Touchflächen zum Einsatz.

Auch eine „natürliche Sprachbedienung“ ist verfügbar, kompatible Handys fungieren als „Mobile Keys“.

Breite Motorenpalette mit technischen Schmankerln
Insgesamt werden für die beiden Arteons drei Turbobenziner (TSI), zwei Turbodiesel (TDI) und ein Plug-In-Hybridantrieb (eHybrid) zur Verfügung stehen. Die TSI leisten 150 PS, 190 PS und im Fall des R-TSI 320 PS. Auch im eHybrid kommt ein TSI zum Einsatz; er entwickelt 156 PS und wird durch einen 85 kW (115 PS) starken E-Motor ergänzt. Die TDI wird es mit 150 PS und 200 PS. VW verspricht für alle Motorisierungen „eine hohe Effizienz, niedrige Emissionswerte und ein kraftvolles Drehmoment“.

Der 190-PS-TSI weist eine technische Besonderheit auf: Bei diesem Motor ermöglicht das sogenannte B-Zyklus-Brennverfahren eine besonders hohe Verdichtung. Und die soll den Wirkungsgrad um bis zu 10 Prozent verbessern. Das bringt nach VW-Angaben spürbare Vorteile hinsichtlich Verbrauch und Emissionen sowie ein kraftvolles Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen (320 Nm von 1500 bis 4100/min).

Die Abgase der beiden TDI werden per Twindosing gereinigt, d.h. mit einem doppelt ausgelegten SCR-Katalysatorsystem mit jeweils separater AdBlue-Einspritzung. Beim schwächeren Diesel gab es das bei VW bereits, beim stärkeren wird das Verfahren erstmals eingesetzt.

Aufmarsch der Assistenten
Optional kann der Arteon mit „Travel Assist“ im Geschwindigkeitsbereich von 0 km/h bis 210 km/h teilautomatisiert fahren. Die automatische Distanzregelung reagiert auf Tempolimits, Ortschaften, Kurven, Kreisverkehre und Kreuzungen mit entsprechenden Geschwindigkeitsanpassungen. Auch die optionalen Top-Scheinwerfer nutzen Kamera- und Navigationskarten-Infos, um z.B. bereits in eine Kurve hineinzuleuchten, bevor der Fahrer einlenkt.

Ab September können alle Dieselvarianten (150 PS, 6-Gang manuell, Frontantrieb; 200 PS mit 7-Gang-DSG, wahlweise Front-/Allradantrieb) bestellt werden, ebenso die „zivilen“ TSI in der Shooting-Brake-Karosserie. Im Dezember folgt der grundsätzlich allradgetriebene R, Anfang 2021 der Plug-in-Hybrid mit 6-Gang-DSG.

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(Bild: kmm)



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