Flugpolizei im Einsatz

Gefährliche Seilbergung am Hochobir: Mann gerettet

Kärnten
19.06.2020 10:00

In 2000 Meter Seehöhe fand am Samstag, 13. Juni, eine gefährliche Rettung statt: Mittels Seilbergung befreiten Flugpolizisten einen 68 Jahre alten Mann aus einer misslichen Lage am Hochobir in Kärnten. Obwohl solche hochalpinen Einsätze oft als „Routine“ gesehen werden, zählen sie zu den gefährlichsten überhaupt. 

Etwa 40-mal im Jahr wird die Bergungsart mittels Seil von der Flugpolizei angewendet - so auch am vergangenen Samstag: Ein 68 Jahre alter Alpinist war am Hochobir unterwegs, als er weder vor noch zurückkonnte. Er setzte einen Notruf ab und wurde mittels Seil geborgen.

In solchen Fällen müssen Pilot und Flight Operator perfekt zusammenarbeiten - auch die Wetterparameter spielen eine wichtige Rolle. „Dieses Bergungsverfahren muss von jedem Flight Operator einmal im Jahr praktisch geübt werden“, weiß Kontrollinspektor Josef Bierbaumer, Alpinpolizist und Flight Operator. Nur so könne im Ernstfall ein perfektes Zusammenspiel gewährleistet werden.

Die diesjährigen Übungen fanden am Montag und Dienstag auf der Koschuta statt - es werden stets realitätsnahe Übungsumgebungen und für Übungsflüge topografisch exponierte Stellen gewählt. Das schlechte Wetter kam den Piloten zugunsten: „Regen und Wind begleiten uns auch bei Echteinsätzen, weshalb Übungsflüge unter solchen Bedingungen besonders erkenntnisreich sind“, erläutert Einsatzpilot Kontrollinspektor Klaus Jäger.

Wanderer fahrlässig
2019 mussten im Zusammenwirken von Flug- und Alpinpolizei 52 Menschen aus alpinen Notlagen geborgen werden. Laut Polizei ist rund ein Viertel aller Einsätze auf grobe Fahrlässigkeit der Alpinisten zurückzuführen. Mangelnde bzw. überhaupt keine Tourenplanung, das Fehlen entsprechender Ausrüstung oder die Nichtbeachtung der Wetterlage seien Beispiele dafür. Auch scheine das Wort „Umkehr“ in so manchen Köpfen nicht vorhanden zu sein. Viele gehen weiter, bis sie geborgen werden müssen, hätten aber leicht rechtzeitig umkehren können, so Bierbaumer.

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