Mary Pierce

„Siegen, damit Vater nicht missbräuchlich wurde“

Tennis
19.06.2020 06:37

Einmal gewann sie die Australian Open, einmal die French Open, sie war Zweite der Tennis-Welt. Dahinter steckte aber viel (missbräuchlich angehauchter) Drill des Vaters. „Ich musste gewinnen, damit er nicht missbräuchlich wurde“, schreibt Mary Pierce auf Instagram. Mit der Hilfe Gottes begann sie, ihn später wieder zu lieben. Und ihn bis zum Tod zu begleiten.

„Du solltest zu gewinnen beginnen, denn wir haben kein Geld.“ Mit diesem und ähnlichen „Motivationssprüchen“ versuchte Vater Jim Pearce die Karriere voran zu treiben. Bei einem Spiel seiner Tochter bei der Orange Bowl, dem bedeutendsten Tennis-Nachwuchsbewerb, soll er gerufen haben: „Mary, töte diese Schlampe!“ Es war eine sehr schwierige Beziehung zu ihrem Vater und Full-Time-Coach, über die Mary Pierce auf Instagram erzählt.

„Sonst wäre er missbräuchlich geworden“
Die kleine Mary sollte schon in jungen Jahren zur Ernährerin der Familie getrimmt werden. Geld war Mangelware. „Mein Vater hat mich mit 18 von der Schule genommen. Während dieser Zeit spielte ich Tennis, weil ich keine Wahl hatte“, schreibt Pierce. Und: „Ich musste gewinnen. Ansonsten wäre mein Vater missbräuchlich geworden. Davor hatte ich Angst.“

„Ich hatte Angst vor ihm“
Sie sei dankbar ,dass sie ihre Mutter und ihren Bruder, der zum Trainingspartner wurde, gehabt habe, schreibt sie. Zwischen 18 und 25 sah sie ihren Vater nur einmal, als sie die Australian Open gewann. „Ich hasste ihn, ich hatte Angst vor ihm und wollte ihn nicht wiedersehen.“

Bis zum Tod begleitet
Mit der Hilfe Gottes aber sei es ihr gelungen, die Vergangenheit zu verarbeiten. Sie begann, ihren Vater wieder zu lieben. Und ihn bis zu seinem Tod zu begleiten. 2016 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert. Ich konnte immer bei ihm sein, bei den Ärzten und den Operationen. Dafür bin ich dankbar.“

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(Bild: KMM)



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