Wirbel um Aufnahmen

Bulgariens Premier „schläft“ mit Pistole und Gold

Ausland
18.06.2020 22:53

Angebliche Fotos aus dem Schlafzimmer des Regierungschefs Boiko Borissow erschüttern die bulgarische Innenpolitik. Im Internet wurden anonyme und nicht verifizierte Fotos verbreitet, die Borissow schlafend im Bett zeigen. Auf dem Nachtkästchen liegt eine Pistole, in einer Schublade befinden sich bündelweise 500-Euro-Scheine und kleine Goldbarren. Der Regierungschef sieht sich einer Schmutzkübelkampagne ausgesetzt, an deren Spitze er den Staatspräsidenten vermutet.

Borissow warf Rumen Radew vor, ihn „mit einer Drohne bespitzelt“ zu haben. Radew bewohnt eine Residenz in der Nähe von Borissows staatlicher Villa in Bojana bei Sofia. Staatspräsident Radew wies Borissows Vorwurf am Donnerstag zurück: „Ich habe Flugzeuge und Drohnen gesteuert, habe aber nichts mit dem zu tun, worüber Borissow spricht“, sagte der frühere Kampfpilot. Radew steht der russlandfreundlichen sozialistischen Opposition nahe.

Borissow hatte auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz in der Zentrale seiner bürgerlichen Regierungspartei GERB am Mittwochabend seine politischen Gegner beschuldigt, seine Bemühungen um die Einführung des Euro in Bulgarien vereiteln zu wollen, indem sie ihn bloßstellten. „Ich habe vor, das Land in die (EU-)Bankenunion und in die Eurozone zu führen“, erläutere er seine „sehr wichtigen geopolitischen Aufgaben“.

Borissow: „Ich werde nicht zurücktreten“
„Die werden mich nicht dazu bringen zurückzutreten“, tönte Borissow. Die konservativ-nationalistische Regierung will im Juli Bulgariens Beitritt zum europäischen Wechselkursmechanismus WKM beantragen, der als Wartezimmer für den Euro gilt.

Ermittlungen auch wegen Tonaufnahme
Staatschef Radew wies den Nationalen Schutzdienst NSO an zu klären, wie es zu den Fotos gekommen ist. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob eine Tonaufnahme einer Stimme, die Borissow zugeschrieben wird, echt ist. Diese war ebenso im Internet verbreitetet worden. Darauf ist zu hören, wie ein Mann, der Borissow sein soll, aktuelle Entwicklungen aus der Geschäftswelt und prominente Politiker mit zum Teil sehr deftigen Worten kommentiert.

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