Statt Abschuss

Herdenschutzhunde als Lösung für das Wolfsproblem?

Salzburg
19.06.2020 07:47

Als einer von zwei Schafbauern setzt Walter Steiner aus Hüttau seit Jahren auf Hunde, um seine Tiere vor Wölfen zu schützen. Auch Umweltschützer sehen in Steiners Weg eine Lösung, um dem Wolf Herr zu werden. Der Bauer sieht die Politik gefordert: „Herdenschutz steckt in Österreich in den Kinderschuhen.“

Ein italienischer „Maremmano Abruzesse“, ein „Šarplaninac“, zwei „Border Collies“ sowie ein australischer „Kelpi“ wachen über Walter Steiners (46) Schafherde in Hüttau. Vierbeiner wie Steiners „Maremmano“-Schäferhund beschützen üblicherweise in Italien Schafe.

Doch nach sechs Wolfsrissen im Jahr 2018 schaffte sich auch der Hüttauer Herdenschutzhunde an. „Seither fühle ich mich sicher, auch heuer“, so der 46-Jährige. Rund 10.000 Euro bezahlte der Landwirt für seine fünf Hunde. „Es ist teuer. Wenn es mehr Förderungen gebe, würden sich solcher Hunde auch für andere Bauern lohnen.“ Die Rückkehr des Raubtieres sei schließlich gesichert, glaubt er. Tatsächlich steht der Landwirt mit seiner Meinung nicht auf verlorenem Posten. Der Wolf werde bleiben, zitierte jüngst die deutsche „Zeit“ den Wolfsbeauftragten Hubert Stock.

Experten kritisieren heimische Wolfspolitik
Bei richtiger Haltung geht von den Hunden laut dem Bauern keine Gefahr für den Menschen aus. Doch: „Herdenschutz steckt in Österreich in den Kinderschuhen“, meint Steiner. Auch WWF-Wolfsexperte Christian Pichler sieht im Einsatz von Hunden einen Weg, um der Bedrohung Herr zu werden. „In anderen Ländern setzt man erfolgreich seit Jahren auf solche Methoden. Nur in Österreich hat man die Verwendung solcher Hunde verlernt“, kritisiert Umweltschützer Pichler. Von Seiten der Politik fehle der Wille, um solche Schutzmethoden nach alter Schule zu fördern, so Pichler.

In Salzburg setzen ausschließlich Steiner und ein weiterer Bauer auf Hunde gegen den Wolf. Gespräche mit dem Land über Förderungen für Herdenschutzhunde gab es laut ihm bereits. „Aber ich bin auf taube Ohren gestoßen.“

Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
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