Strache und Gudenus

Rosenkrieg zwischen den einstigen Ibiza-Spezis

Politik
19.06.2020 06:00

Sie waren ziemlich beste Freunde, dann gab es einen verhängnisvollen Abend auf einer spanischen Insel, Korruptionsangebote, tiefe Einblicke in das politische Verständnis zweier Politiker und das, teils nur vorübergehende, Ende der Karrieren. Jetzt herrscht zwischen Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus ein Rosenkrieg.

Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ordnet seiner kruden Opferlamm-Theorie alles unter. Dafür opfert er auch seinen Ibiza-Spezi. Johann Gudenus war jahrzehntelang einer der engsten Vertrauten von Heinz-Christian Strache, der auch als dessen politischer Ziehvater gilt. Gemeinsam gingen sie durch dick und dünn und reisten auch nach Moskau, um eine „Vereinbarung über Zusammenwirken und Kooperation“ mit der Kreml-Partei Einiges Russland zu unterzeichnen. Nun ist alles aus und vorbei. Was Anfang der 1990er-Jahre in der Burschenschaft Vandalia begann, endet in einer wüsten Schlammschlacht.

Nachdem Fotos von Gudenus beim mutmaßlichen Drogenkonsum aufgetaucht waren, beeilte sich Strache, sich enttäuscht zu zeigen. Und er stellte in den Raum, dass der ehemalige FPÖ-Klubchef mit den Erstellern des Videos mehr Kontakt gehabt haben könnte, als dieser zugibt. Vor dem Ibiza-Abend will Strache nichts von Absprachen mit der vermeintlichen Oligarchennichte gewusst haben.

Gudenus holt zum Gegenschlag aus
Jetzt holt Gudenus zum Gegenschlag aus: Natürlich sei Strache informiert gewesen, er habe auch immer Personen, die Geld haben, kennen lernen wollen. „Er hatte nur keine Zeit für ein persönliches Treffen mit der vermeintlichen Oligarchin in Wien, weil zuerst der Plan A von Kern war, dann Kurz Mitterlehner gemeuchelt und damit der Wahlkampf begonnen hat“, so Gudenus zur „Krone“.

Während der Ex-Klubobmann aus der Öffentlichkeit verschwunden ist, tritt Strache bekanntlich bei der Wien-Wahl an. Die Stimme von Gudenus wird er wohl nicht bekommen.

Doris Vettermann und Christoph Budin, Kronen Zeitung

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