"Händler des Todes"

Bout: ‘Vorwürfe sind reine Fabrikationen der USA’

Ausland
27.08.2010 17:40
Man nennt ihn den "Händler des Todes": Viktor Bout gilt als der weltweit größte Waffendealer. Bereits am Mittwoch sollte der Russe, der in Thailand in Haft sitzt, an die USA ausgeliefert werden - seine Anwälte konnten dies jedoch verhindern. Und jetzt hat sich auch Bouts Ehefrau Alla eingeschaltet und bei der russischen Regierung um Unterstützung für ihren Mann angesucht. Dieser gibt weiter hartnäckig das Unschuldslamm und behauptet: "Die Anschuldigungen sind reine Fabrikationen der USA."

Bout kämpft in Thailand mit allen juristischen Mitteln gegen seine drohende Auslieferung an die USA. Alla Bout verlas am Freitag in Bangkok eine Erklärung ihres inhaftierten Mannes. In dieser betont er einmal mehr, er habe "nie mit Waffen gehandelt" - außerdem gebe es keinen Beweis für die Vorwürfe.

Anwälte verzögern Auslieferung
Der 43-jährige Russe hätte ursprünglich schon am Mittwoch den US-Behörden übergeben werden sollen, nachdem ein Gericht dies entschieden hatte. Die Anwälte des russischen Geschäftsmannes verzögern indes die Auslieferung. Unter anderem wollen sie an Regierungschef Abhisit Vejjajiva appellieren, die Übergabe Bouts an die bereits in Bangkok wartenden US-Justizbeamten zu stoppen.

Russland versucht seither, ein Gerichtsverfahren gegen Bout in den USA zu verhindern. Der mutmaßliche Waffenhändler steht im Verdacht, auch mit russischen Geheimdiensten Geschäfte gemacht zu haben. Moskaus Außenminister Sergej Lawrow hatte bereits zuvor die Entscheidung Thailands als "politisch motiviert" kritisiert. Russland werde alles tun, um Bout wieder in die Heimat zu holen.

Leben als Vorlage für "Lord of War"
Bout, dessen Geschichte als Vorlage für die Rolle des Protagonisten Yuri Orlov im Kinofilm "Lord of War - Händler des Todes" (2005) mit Nicolas Cage gilt, war im März 2008 in einem Bangkoker Luxushotel verhaftet worden, nachdem ihn verdeckte US-Ermittler, die vorgaben, Waffen kaufen zu wollen, nach Thailand gelockt hatten. Seitdem strengten die USA ein Auslieferungsverfahren gegen ihn an.

Amerika betrachtet Bout als einen der größten Waffenhändler weltweit. Nach Angaben von US-Behörden soll er unter anderem die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan und das Terrornetzwerk Al-Kaida beliefert haben.
 

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