Liste Fritz kritisiert

LR Tilg wegen Postenbesetzungen im Visier

Tirol
18.06.2020 13:00

Nach den Vorwürfen rund um das Corona-Krisenmanagement von Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) reißt die Kritik der Opposition am Landesrat weiter nicht ab. Die Liste Fritz bemängelte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz Intransparenz bei Postenbesetzungen in landeseigenen Gesellschaften im Gesundheitsbereich. Topjobs würden hier an Parteifreunde und Mitarbeiter von Tilg vergeben.

Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider zeigte Fälle auf, in denen ehemalige Büroleiter Tilgs für die Besetzung von führenden Positionen ausgewählt wurden. Als jüngstes Beispiel diente Haselwanter-Schneider die Bestellung des Kaufmännischen Direktors am Landeskrankenhaus - Universitätskliniken Innsbruck, der am 1. Juli seinen Dienst antreten wird.

Nach seiner Funktion als Büroleiter Tilgs war er als Geschäftsführer im Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol (LIV) tätig, wo er laut der Klubobfrau „zwischengeparkt“ wurde, bevor er nun als Kaufmännischer Direktor bestellt wurde. Haselwanter-Schneider führte darüber hinaus die Besetzung des Geschäftsführerpostens des Tilak Competence Center (TCC) an. Auch für diese Funktion sei ein ehemaliger Büroleiter Tilgs ausgewählt worden.

Tilg sei in dieser Hinsicht ein „guter Schüler seines Herrn“ und die Politikerin kritisierte, dass auch Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) „aus seinem Büro heraus“ wichtige Positionen im Land besetzen würde. Ihr gehe es aber nicht darum, diese Personen zu diskreditieren und ihnen die Kompetenz abzusprechen.

Sie wolle lediglich Postenschacher und ein „System ÖVP“ anprangern. Es könne nicht sein, dass man Jobs bekäme „weil man ÖVP-Parteimitglied ist“. Darüber hinaus bemängelte sie, dass für Top-Positionen nie eine Frau zum Zug komme. „Frauen sollen im Land auch einmal in maßgebliche Positionen kommen“, forderte sie.

Landtagsanfrage an Tilg
Die Klubobfrau forderte ein Informationsrecht des Landtages, was die Postenbesetzungen in landesnahen Betrieben betrifft. „Der Landtag muss ein Recht haben, über die Besetzungen Informationen zu erhalten“. Außerdem will sie kommende Woche eine Landtagsanfrage an Tilg einbringen.

„Auswahlverfahren transparent“
Aus dem Büro von Landesrat Tilg hieß es zu den Vorwürfen gegenüber der APA, dass die Auswahlverfahren für die Besetzungen „durchaus transparent“ ablaufen würden. Im Falle des Kaufmännischen Direktors wurde auf die Tirol Kliniken verwiesen, die das Auswahlverfahren durchgeführt hatten.

Der Bewerber habe ein „mehrstufiges Auswahlverfahren“ vor einer Hearing-Kommission durchlaufen, wurde bei der Bestellung mitgeteilt. Darüber hinaus meinte ein Sprecher Tilgs, dass „Mitarbeiter aus politischen Büros denselben Zugang zum Arbeitsmarkt“ haben sollten und deshalb nicht „diskriminiert“ werden dürfen.

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