Robust, aber unbequem

Turtle Beach Recon 70: 35-Euro-Headset im Test

Digital
20.06.2020 05:59

Wer ein Gaming-Headset anschafft, ist im High-End-Segment schnell Hunderte Euro los. Dass es auch günstiger geht, zeigt der Hersteller Turtle Beach mit seinem Recon 70 für einen Straßenpreis von rund 35 Euro. Aber wie viel Headset bekommt man dafür? Wir haben probegehört.

Beim Recon 70 ruft Turtle Beach einen wirklichen Kampfpreis aus, druckt aber trotzdem auf die Packung: „Made for Battle Royale“. Also haben wir uns mit dem Gaming-Headset in ein paar Runden „Fortnite“ gestürzt, es aber auch mit Musik auf die Probe gestellt.

Hartplastik dominiert, Polsterung dünn
Was beim Aufsetzen sofort auffällt: Hochwertige Materialien darf man sich in dieser Preisklasse nicht erwarten, das Recon 70 besteht durch und durch aus Hartplastik - mit Ausnahme der Kunstleder-Polsterung an den Hörern und oben am Bügel. Letztere fällt eher dünn aus, worunter bei längeren Sitzungen der Tragekomfort leidet.

Die Materialwahl wirkt zwar nicht besonders edel, ist aber zweckmäßig. Im Test fühlte sich das Recon 70 robust genug an, das Hartplastik sorgt zudem für geringes Gewicht. Die Größe der Hörmuscheln passt, könnte bei sehr großen Ohren aber problematisch werden.

Der Sound ist eine positive Überraschung
Klanglich wird für den günstigen Preis erstaunlich viel geboten. Das Recon 70 versteht sich mit seinen 40-Millimeter-Treibern gut darauf, Tieftöne darzustellen, bietet also reichlich Bass für Musik oder Gaming-Explosionen.

Bei höherer Lautstärke - und das Recon 70 bietet eine recht hohe Maximallautstärke - wird es beim Bass hie und da dumpf, in der Höhe etwas schrill. In den meisten Alltagssituationen liefert es einen basslastigen, aber trotzdem gefälligen Sound.

Nichts auszusetzen gibt es am Klang in Spielen. Auch hier viel Bass, trotzdem werden Mitten und Höhen nicht vernachlässigt. Dass Frequenzen im Randbereich des Spektrums von 20 Hertz bis 20 Kilohertz vielleicht nicht hundertprozentig präzise ausdifferenziert aus dem Hörer kommen, hat uns beim „Fortnite“-Ballern nichts ausgemacht.

Durchschnittliches Mikro, kurzes Kabel
Der bei Nichtgebrauch hochklappbare Mikrofon-Stummel am linken Hörer überträgt Sprachchat-Kommandos zuverlässig ins Spiel, die Qualität ist dabei durchschnittlich. Wer Wert auf präzise Stimmaufnahme legt, wird in höheren Preissegmenten glücklicher. Wer einfach mal einen Satz in den Voice-Chat sagen will, findet aber auch hier das Auslangen.

Das Klinkenkabel, mit dem man das Recon 70 mit PC, PS4, Switch, Xbox oder Handy verbindet, mag am PC nicht ganz die Möglichkeiten bieten, die ein Headset mit USB-Anschluss hat. Dafür ist die Schnittstelle bewährt und eben an allen denkbaren Gaming-Geräten nutzbar, wenngleich in manch einem Szenario das etwas über einen Meter lange Kabel zu kurz ist.

Fazit: Dass in dieser Preisklasse Hartplastik dominiert und der Tragekomfort nicht der beste ist, war erwartbar. Klanglich hat uns das Turtle Beach Recon 70 aber positiv überrascht. Klare Tonausgabe beim Gaming, aber auch bei Musikwiedergabe durchaus gefällig, klingt das Headset kaum schlechter als manch teurerer Rivale. Das Mikro ist Durchschnitt, in Summe ist das Recon 70 für den Preis aber ein gelungenes Einsteiger- und Alltags-Headset.

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