steirischer herbst:

Festival wird zum Streaming-Dienst „Paranoia TV“

Steiermark
17.06.2020 07:30

Corona hat auch den steirischen herbst erwischt. Das in der Planung schon weit fortgeschrittene Festival musste alle Konzepte über den Haufen werfen und sich neu erfinden. Aus dem Kunstparcours mit seinen Ausstellungen, Performances und Diskursen wird heuer ein Streaming-Dienst mit dem Namen „Paranoia TV“.

„Die große Ausstellung ist heuer einfach nicht möglich, aber eine reduzierte Ausgabe des Festivals wollten wir auch nicht“, sagt Intendantin und Chefkuratorin Ekaterina Degot bei der Präsentation ihres Programms. Man könne in diesem Jahr nicht Business as usual praktizieren, müsse vielmehr auf die Situation reagieren. Und das hat sie mit ihrem Kuratorenteam (Mirela Baciak, Henriette Gallus, Dominik Müller, Christoph Platz und Davis Riff) auch gemacht.

Streaming-Dienst statt Festival
Der steirische herbst wird also kurzerhand durch „Paranoia TV“ ersetzt: In intensiver Arbeit wurde eine Plattform entwickelt, die Platz für unterschiedlichste Formate bietet und in denen gut 40 internationale Künstler den Raum für ihre Ideen finden. Viele der Beiträge konnten in den eigenen vier Wänden produziert werden, aber man möchte auch den Weg in die Außenwelt finden. Präsentiert werden ausschließlich Auftragswerke des steirischen herbst. So soll es neben Filmen, TV-(Mini-)Serien und Interviews auch Zoom-Meetings, Livereportagen und doch die eine oder andere Performance geben. Auch eine virtuelle Konferenz ist geplant, gemeinsam mit dem Forum Stadtpark, Fahim Amir, Silvia Federici und Ilja Trojanow macht man sich Gedanken über notwendige Utopien nach der Pandemie.

Erleben kann man das alles ausschließlich über die kostenlose „Paranoia TV“-App. „Das wird unsere künstlerische Antwort auf Netflix“, schmunzelt die Intendantin. Nur die Eröffnung am 24. September soll in gewohnter Form über die Bühne gehen - mit Rede und einem anschließenden performativen Event im öffentlichen Raum.

Parallelprogramm bleibt
Was ebenfalls gleich bleibt, ist das umfangreiche Parallelprogramm in den Galerien und Museen, die Kooperation mit dem obersteirischen Festival „Stubenrein“ und das musikprotokoll als Festival im Festival. Das bekommt heuer in seiner Ausnahmestellung Konkurrenz. Mit dem Literaturhaus Graz unter Klaus Kastberger sind über mehrere Jahre laufende Literaturfesspiele im herbst geplant. Unter dem Titel „Out of Joint“ werden Heinz Bude, Kathrin Röggla, Judith Schalansky, Clemens J. Setz und andere Beiträge liefern.

Das vollständige Programm von „Paranoia TV“ soll es ab Ende August geben. Alle Infos dazu wie auch den Teaser findet man auf der herbst-Webseite.

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