58,4 Millionen Euro:

Erste Bilanz über die Geschäfte mit Corona-Schutz

Oberösterreich
16.06.2020 10:00

Wer hat die Geschäfte mit der Corona-Schutzausrüstung gemacht, für die die Gesundheitsholding des Landes bis Mitte Mai 58,4 Millionen € aufgewendet hat? Eine Datenanalyse reiht vier oberösterreichische Firmen unter die Top-5-Lieferanten, darunter mit 4,5 Millionen Euro eine noch junge eines ÖVP-Netzwerkers.

„Oberösterreich hat sich entschieden, auch selbst medizinische Verbrauchsgüter zu beschaffen“, haben LH Thomas Stelzer und LH-Vize Christine Haberlander Mitte April mitgeteilt. Beauftragt haben sie damit Gesundheitsholding-Vorstand Karl Lehner. Auf der damals veröffentlichten Liste der Auftragsvergaben an OÖ-Unternehmen findet sich kein einziges, das dann Mitte Mai zu den Top 5-Lieferanten gehörte.

Die Top5 der Lieferanten für Corona-Schutz
Platz 1 mit 16,1 Millionen € Auftragsvolumen belegt da der deutsche Berufskleidungshersteller Premium GmbH in Traunstein. Es folgen die Dach Medical Group in Ostermiething (14,2 Millionen Euro), die Tatschl Medizintechnikin Linz (5,3 Millionen Euro), die Clean Room Solutions in Tiefgraben (4,7 Millionen €) und auf Platz 5 Schnauder& Partner, Linz, mit 4,5 Millionen € Liefervolumen.

Jungunternehmen mit teils Höchstpreisen
Dieses mit dem Zusatz „International Trading Company“ extra in der Corona-Krise gegründete Unternehmen des Kommunikationsberaters und ÖVP-Netzwerkers Walter Schnauder beschaffte OP-Masken, OP-Überschuhe, Handschuhe und Schutzkittel, wobei sie bei letzteren beiden Produkten Lieferant mit den Höchstpreisen war.

Nichtmal ein Viertel für weitere 30 Unternehmen
Diese Top-5-Unternehmen belegen 76,7 Prozent des Auftragsvolumens der Gesundheitsholding. Die weiteren 23,3 Prozent entfallen auf circa 30 andere Unternehmen, darunter auch jene von der offiziellen Liste vom 15. April.

Konkurrenten rügen mangelnde Transparenz
Wie berichtet,gibt es verschiedene heimische Produzenten, die die intransparente Vergabe der Schutzausrüstungskäufe in Frage stellen. Dazu kommen Unklarheitenbei der Herkunft bei den drei größten Produktgruppen (FFP2-Masken, Schutzkittel, Handschuhe), wo jezu 100 Prozent Luftfracht aus China angeführt ist, zugleich aber auch teils Herkunft aus Österreich.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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