„Unser Bestes gegeben“

Heftige Debatte nach Todesschuss auf Kuh

Tirol
15.06.2020 10:00

Wieder sorgte eine ausgebüxte Kuh in Tirol für gehörigen Wirbel - und wieder fiel sie letztlich einem Gewehrschuss zum Opfer. Schauplatz war Söll, wo das Tier in einem Bachbett feststeckte. Die Feuerwehr scheiterte bei Bergungsversuchen, dann rückte ein Jäger zum tödlichen Schuss an. Dafür hagelt es Kritik.

Der einheimische Besitzer (74) wollte die einjährige Kuh am Samstag auf ein Fahrzeug verladen. Dabei scheute das Tier und war schnell auf und davon. Um 16.40 Uhr erhielt die Polizei von einem Zeugen die Meldung, dass die Kuh in einem verbauten Bachbett eingeschlossen sei - nahe der Loferer Bundesstraße auf Höhe Metzgerei Ager.

Vergebliche Versuche, das Tier zu bergen
Um die Kuh zu retten, wurde die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. Zahlreiche Versuche, das verstörte Tier zu bergen, blieben aber ohne Erfolg. „Es musste schließlich von einem ebenfalls alarmierten Jäger erlegt werden“, heißt es vonseiten der Tiroler Exekutive.

Feuerwehr frustriert über böse Kommentare
Feuerwehr-Kommandant Anton Zott wollte den Vorfall am Tag darauf nicht mehr näher kommentieren. Zu tief sitzt der Frust über die Flut an bösen Kommentaren, die sich unter anderem via Facebook über die Einsatzkräfte ergoss. „Ich sage nur: Wir haben unser Bestes gegeben. Bevor ein Mensch gefährdet wird, gab es gemeinsam mit dem Besitzer die Entscheidung, das Tier zu erlegen.“ Klar ist: Wie so oft rückten die Florianijünger bei bestem Freizeitwetter unentgeltlich aus - um dann einen saftigen Internet-Shitstorm zu ernten. Das untergräbt zweifellos jedes freiwillige Engagement.

Offenbar genügte Jäger ein einziger Schuss
Zurück zum Schauplatz: Der angerückte Jäger erlegte die Kuh offenbar mit einem einzigen Schuss. „Aus der Nähe, mit einer geeigneten Waffe und wenn man weiß, wohin man zielen muss, ist das kein Problem“, sagte ein Polizeibeamter. Fälle in Matrei am Brenner durch die Cobra und zuletzt in Telfs gerieten wegen mehrerer nötiger Schüsse in die Kritik.

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