Anti-Rassismus-Diskurs

Penny Lane in Liverpool Zielscheibe von Protesten

Ausland
12.06.2020 20:23

In Großbritannien sind die Anti-Rassismus-Proteste auch an der durch den gleichnamigen Beatles-Hit „Penny Lane“ berühmt gewordenen Straße in der englischen Hafenstadt Liverpool nicht spurlos vorübergegangen. Vier Straßenschilder der Penny Lane wurden mit Farbbomben beworfen bzw. mit Farbe besprüht und mussten am Freitag gereinigt werden. An eine Mauer hatte jemand „Penny war ein Sklavenhändler“ geschrieben, auf eine andere jemand das Wort „Rassist“ gesprüht.

Nach Angaben von Bürgermeister Joe Anderson ist es jedoch nicht erwiesen, dass die Straße nach dem Sklavenhändler James Penny benannt worden ist. Ein Sprecher des internationalen Sklavereimuseums in Liverpool bestätigte, dass es diesbezüglich eine Debatte gebe, aber keine schlüssigen Beweise.

Der Kommunalpolitiker Richard Hemp erklärte, der Name des Sklavenhändlers schreibe sich Penney und die Straße existiere „seit mehr als 500 Jahren - vor Penney, vor der Sklaverei“. Beides habe nichts miteinander zu tun.

Beatles-Song über die Straße wurde ein Welthit
Der Song „Penny Lane“ war ursprünglich für eine Veröffentlichung auf dem Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ vorgesehen, wurde aber vorab auf Single - mit der B-Seite „Strawberry Fields Forever“ - veröffentlicht. Die Straße befindet sich in der Gegend, in der John Lennon und Paul McCartney aufwuchsen.

Im Zuge der weltweiten Anti-Rassismus-Proteste, die durch den gewaltsamen Tod des Schwarzen George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA ausgelöst worden waren, wächst in Großbritannien auch der Protest gegen das koloniale Erbe des Vereinigten Königreichs. Unter anderem wurde in Bristol die Statue eines Sklavenhändlers ins Hafenbecken gestürzt. Auch in Liverpool gab es in den vergangenen Tagen Demonstrationen.

Statue von Pfadfinder-Gründer in Gefahr
Eine Statue des Gründers der Pfadfinder-Bewegung, Robert Baden-Powell (1857-1941), im Hafen von Pool in der südenglischen Grafschaft Dorset, soll aus Sorge vor Beschädigung vorübergehend entfernt werden. Sie stehe auf einer Liste möglicher Ziele von Rassismusgegnern, hieß es am Donnerstag.

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