Ohne Maske und Abstand

Putin ignoriert während Feier eigene Corona-Regeln

Ausland
12.06.2020 20:05

Russland verzeichnete bis Freitag 511.423 Coronavirus-Erkrankungen. Nichtsdestotrotz verstieß Präsident Wladimir Putin bei den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestags der russischen Unabhängigkeit gegen die eigenen Covid-19-Regeln. Ohne Maske und Sicherheitsabstand stimmte er seine Anhänger darauf ein, bei der anstehenden Volksabstimmung am 1. Juli der umstrittenen Verfassungsänderung zuzustimmen.

In den vergangenen Wochen sind mehrere Staats- und Regierungschefs auf der Welt durch die Missachtung von Corona-Maßnahmen in Kritik geraten. Nun hat sich auch Russlands Präsident Putin bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit langem ohne Maske gezeigt. Viele Gäste der Zeremonie trugen beim feierlichen Hissen der Staatsflagge weder Handschuhe, noch einen Mund- und Nasenschutz. Dazu wahrte ein Großteil der Besucher auch nicht die nötige soziale Distanz - auch Putin nicht.

So umarmte der 67-jährige Putin etwa Russlands Ärztepräsidenten Leonid Roschal, der in Maske und mit Handschuhen erschien. Der 87-Jährige wurde an dem russischen Nationalfeiertag als „Held der Arbeit“ ausgezeichnet. Die Zahlen der Corona-Infektionen steigen in Russland täglich um mehr als 8000 Personen - bis Freitag wurden 511.423 Erkrankungen gemeldet.

Volk stimmt über Verfassungsänderung ab
Russland stimmt ungeachtet der hohen Infektionszahlen am 1. Juli über eine neue Verfassung ab. Die Mehrheit der Russen halte die Änderungen für notwendig, sagte Putin in Moskau am „Tag Russlands“. Das neue Grundgesetz beinhaltet neben sozialen Versprechen auch eigens eine Annullierung der bisherigen Amtszeiten Putins. Damit könnte er 2024 und 2030 noch einmal zur Wahl antreten - und mit Stand heute noch etwa 16 Jahre regieren. Vor mehr als 20 Jahren wurde Putin erstmals Staatschef. Nach der Verfassung sind zwar nur zwei Amtszeiten erlaubt. Für Putin gilt einem Sonderpassus zufolge aber eine Ausnahme. Kritiker werfen ihm deshalb vor, die Verfassung für den eigenen Machterhalt zu missbrauchen.

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