Bedrohung als Auslöser

Ängstliche Menschen hamstern wohl eher Klopapier

Wissenschaft
12.06.2020 20:00

Zu Beginn der Covid-19-Krise waren die Klopapier-Regale in Supermärkten wochenlang leer - doch wer hatte die Hygieneartikel gebunkert? Einer Studie zufolge waren das unter anderem Menschen, die die Pandemie als ganz besonders große Gefahr empfanden. „Menschen, die sich bedrohter fühlten, neigten dazu, mehr Toilettenpapier zu horten“, so Forscher um Lisa Garbe von der Universität St. Gallen.

Das Verhalten sei teilweise persönlichkeitsbedingt, heißt es weiter: „Menschen, die grundsätzlich dazu neigen, sich viele Sorgen zu machen und ängstlich zu sein, fühlen sich mit höherer Wahrscheinlichkeit bedroht und horten Toilettenpapier“, berichten die Forscher im Fachmagazin „PLOS One“.

Verkauf zeitweise um 700 Prozent gestiegen
Nach Angaben von Herstellern war der Verkauf von Klopapier in der Coronakrise zeitweise um bis zu 700 Prozent in die Höhe geschnellt, schreibt das Team - darunter Mitarbeiter der Universität Münster und des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie. Abschließend klären, wohin die Hygieneartikel aus den Supermarkt- und Drogerieregalen verschwunden sind, kann die Studie nicht.

„Weit davon entfernt, Phänomen zu verstehen“
Die Wissenschaftler räumen ein, dass ihre Ergebnisse wohl nur zwölf Prozent des veränderten Klopapier-Kaufverhaltens erklären: „Die subjektive Bedrohung durch Covid-19 scheint ein wichtiger Auslöser für das Klopapier-Horten zu sein. Dennoch sind wir noch immer weit davon entfernt, dieses Phänomen umfassend zu verstehen.“

Die Forscher hatten für ihre Untersuchung mehr als 1000 Erwachsene aus 35 Ländern unter anderem zu Persönlichkeit, Einschätzung der Covid-19-Gefahr sowie zu ihren Klopapier-Einkäufen befragt.

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