Interne Kritik

„Luder“-Sager: Bei den Grünen rumort es weiter

Tirol
12.06.2020 14:13

Nach dem erreichten Tiroler Koalitionsfrieden zwischen ÖVP und Grünen in Sachen „Luder-Sager“ des VP-Landeshauptmannstellvertreters Josef Geisler und dessen Nachwehen scheint es bei den Grünen weiter zu rumoren. Deren Tiroler Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler meinte laut einem Radiobericht, dass in dieser Sache „das letzte Wort noch nicht gesprochen“ sei.

Zudem sollen drei der vier grünen Landtagsabgeordneten die im Koalitionsausschuss mit der ÖVP erarbeitete Erklärung abgelehnt haben. Dies werde man „weder bestätigen noch dementieren“, sagte ein Grünen-Sprecher und verwies auf die im Koalitionsausschuss einhellig erzielte Einigung. Die Begeisterung habe sich bei der Öko-Partei aber „allgemein in Grenzen gehalten“.

Auch Felipe in der Kritik
Zudem gerät offenbar Grünen-LHStv. Ingrid Felipe zunehmend in die interne Kritik. Diese hatte gegenüber dem ORF Tirol zur Einigung bzw. zur Causa Geisler erklärt: „In meiner feministischen Grundhaltung geht es auch darum, dass man schaut, wo es Versöhnlichkeit gibt. Immer nur ,Auge um Auge‘ ist nicht mein Verständnis von Feminismus.“

Dennoch ist die Partei bemüht, die Reihen um ihre Frontfrau zu schließen. Die Landespartei stehe zur Einigung mit der ÖVP und damit auch „felsenfest“ zu Felipe, erklärte Landessprecher Christian Altenweisl. Eine „Personaldebatte über eine Frau in Führungsposition nach einer sexistischen Entgleisung eines Mannes“ sei vollkommen deplatziert.

Einige Parteifreundinnen haben aber offenbar ein anderes Verständnis von Feminismus. „Feminismus sorgt dafür, dass Sexisten in politischen Spitzenpositionen nichts verloren haben“, heißt es in einem Tweet Neßlers auf Twitter, der offenbar auf Geisler abzielt.

„Aufbrechen patriarchaler Strukturen“
Und die grüne Frauensprecherin im Nationalrat, Meri Disoski, richtete aus: „In meiner feministischen Grundhaltung geht es nicht um Versöhnung mit Sexisten, sondern um ein grundlegendes Aufbrechen und Verändern patriarchaler Strukturen und Machtmechanismen“. Eine Kritik, die Felipe wiederum nach eigenen Angaben „nachvollziehen“ kann, denn: „Das Feminismus unterschiedlich definiert werden kann und darf, ist ein Phänomen und eine Stärke des Feminismus.“

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