Unter 1279 Teilnehmern

Kein Corona-Fall in dritter Stichprobenstudie

Wissenschaft
12.06.2020 13:59

Mit laufenden Stichprobenstudien soll herausgefunden werden, wie viele Menschen sich in Österreich ohne ihr Wissen mit dem Coronavirus infiziert haben. Am Freitag hat das Wissenschaftsministerium nun den dritten Teil einer Studie präsentiert. Unter den 1279 Teilnehmern gab es keine einzige mit Covid-19 infizierte Person. Die Dunkelziffer für die Gesamtbevölkerung wurde auf dieser Basis von der Statistik Austria für Mai auf höchstens 3000 bis 6000 Fälle geschätzt. Die Zustimmung zu den Maßnahmen war weiterhin hoch.

Schon der zweite Teil der Stichprobenuntersuchung wies darauf hin, dass die Dunkelziffer an infizierten Personen in Österreich deutlich gesunken ist. Mit der aktuellen Schätzung scheint sich der Trend zu bestätigen. Die erste Dunkelziffer-Studie hatte Anfang April noch sechs Infektionen bzw. eine maximale Dunkelziffer von rund 60.000 Infizierten in der Bevölkerung über 16 Jahren ausgewiesen. Im Rahmen der zweiten derartigen Untersuchung Ende April wurde noch ein Covid-19-Fall identifiziert, mit einer Dunkelziffer-Obergrenze von 11.000 Personen.

Kein weitere Infektion gefunden
Bei der nun zwischen 26. und 30. Mai durchgeführten Erhebung wurden 3720 Personen ab 16 Jahren aus dem Zentralen Melderegister als Stichprobe gezogen. Verwertbare PCR-Tests konnten letztendlich bei 1279 Teilnehmern durchgeführt werden, hieß es am Freitag. Dass es nun keinen neu identifizierten Fall gab, passe gut in das Bild, das sich auch im epidemiologischen Meldesystem (EMS) zeigt. „Gab es bei der zweiten Untersuchung Ende April noch 960 neu gemeldete Fälle in Österreich, waren es Ende Mai nur noch 380", erklärte Matea Paskvan von der Statistik Austria. Die Stichprobengröße sei zu gering, weshalb sich bei den aktuellen Testungen kein neuer Fall offenbarte, so die Studienleiterin. 

Auch Dunkelziffer sinkt
Die Studie beweise einmal mehr, dass die gesetzten Maßnahmen richtig gewesen seien, heißt es aus dem Wissenschaftsministerium. Das gebe wiederum die Sicherheit, um weitere politische Entscheidungen auf einer soliden Faktenbasis zu treffen. Trotz der fehlenden Fälle wagen die Experten eine Abschätzung der Dunkelziffer. Unter Berücksichtigung der vorangegangenen Studien gehen die Statistiker von 3000 bis höchstens 6000 infizierten Personen aus. Dabei hat man auch die sinkenden Werte der Daten des zentralen Meldesystems in die Berechnung mit einbezogen.

Interesse an Teilnahme gesunken
Die Teilnahmebereitschaft sei für eine freiwillige Untersuchung immer noch gut, erklärt Paskvan. Angesichts der stark gesunkenen Fallzahlen sei das Interesse der Bevölkerung aber vermutlich gesunken. Den die Untersuchung begleitenden Fragebogen, der etwa auch den Gesundheitszustand und auch soziale Fragen erheben soll, haben 1528 Personen ausgefüllt. Daraus geht hervor, dass sich 13 Prozent vor finanziellen Problemen ängstigen (im April: zehn Prozent), die Angst vor einer Infektion sank von sieben auf nur noch drei Prozent.

Risikogruppen sollen geschützt werden
Die Antworten zeigen zudem, dass der zeitliche Umfang der Arbeit wieder in Richtung Vorkrisenniveau ging und die Menschen zunehmend wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehrten. Im Vergleich zum April lässt sich ein Rückgang der Zustimmung zu den Maßnahmen erkennen - dennoch lag dieser Wert meist noch bei rund 70 Prozent, erklärt die Studienleiterin. Besonders hohe Akzeptanz (97 Prozent) brachten die Befragten für den Schutz von Risikogruppen im Arbeitsumfeld sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (86 Prozent) auf. Weitaus weniger verstand man die im Mai noch aufrechte Schließung von Schwimmbädern und Sportstätten (50 Prozent), so Paskvan. Je nach Verlauf der Infektionszahlen, könnte im Herbst noch ein vierter Teil der Studie gemacht werden.

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