Angst vor Angriffen

Statue von Pfadfinder-Gründer soll entfernt werden

Ausland
11.06.2020 18:57

Eine Statue des Gründers der Pfadfinder-Bewegung, Robert Baden-Powell (1857-1941), soll aus Sorge vor Beschädigung vorübergehend entfernt werden. Das teilte der Bezirksrat der britischen Gemeinden Bournemouth, Christchurch und Poole am Donnerstag mit. Das Denkmal am Hafen von Poole in der südenglischen Grafschaft Dorset stehe auf einer Liste möglicher Ziele von Rassismusgegnern, hieß es zur Begründung.

Baden-Powell war Ende des 19. Jahrhunderts als Offizier für das britische Empire im Krieg gegen die Buren im südlichen Afrika im Einsatz. Dort kam er auf die Idee, Kinder als Späher, Botschafter und Fährtenleser einzusetzen. Zurück in England entwickelte er daraus die Pfadfinderbewegung, die jungen Menschen bei Aktivitäten im Freien die Gelegenheit geben soll, selbst Verantwortung zu übernehmen. In Poole veranstaltete er 1907 das erste Pfadfinder-Lager. Die Bewegung hat inzwischen weltweit viele Millionen Anhänger, die in unterschiedlichen Verbänden organisiert sind.

Baden-Powell werden rassistische und homophobe Ansichten vorgeworfen
Baden-Powell wird jedoch auch vorgeworfen, rassistische und homophobe Ansichten vertreten sowie freundschaftliche Beziehungen zu Vertretern der Hitlerjugend unterhalten zu haben. Zudem gibt es den Vorwurf, Baden-Powell sei im heutigen Simbabwe an der unrechtmäßigen Hinrichtung von Kriegsgefangenen bei der Niederschlagung eines Aufstands der heimischen Bevölkerung beteiligt gewesen.

Statue von Sklavenhändler in Bristol gestürzt
Im Zuge der Proteste gegen den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd hatten Demonstranten am vergangenen Wochenende in Bristol die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston (1636-1721) vom Sockel gerissen und ins Hafenbecken geworfen. Die Skulptur wurde inzwischen geborgen und soll nun in einem Museum aufgestellt werden, wie der Bezirksrat von Bristol City mitteilte. Auch in Oxford und anderen Städten wurden Forderungen laut, Denkmäler umstrittener Persönlichkeiten aus der Kolonialzeit zu stürzen.

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