Mit 2136 Metern steht der Kleine Priel im Schatten des um 381 Meter höheren „großen Bruders“ und ist wohl auch deshalb nicht so überlaufen. Auch eine Almhütte fehlt. „Genau wegen dieser Ruhe ist der Berg für eine Gipfelbestattung ideal“, erklärt Peter Schauer, Geschäftsführer der Feuerbestattung Oberösterreich.
Österreichweite Premiere
Das Unternehmen aus St. Marienkirchen an der Polsenz bietet seit dieser Woche österreichweit die ersten alpinen Bestattungen an. Statt einem Grabstein wird dabei knapp unter dem Gipfelkreuz in einem biologisch abbaubaren Ruhekissen ein Teil der Asche begraben. Und darüber ein Enzian gepflanzt. „So wird der Verstorbene Teil des Berges. Grundsätzlich wollen wir aber so wenig wie nur möglich in die Natur eingreifen. Grabsteine oder ähnliches passen dort überhaupt nicht hin“, so Schauer.
Weg zur Ruhestätte mit Blick aufs Tote Gebirge
Knapp vier Stunden dauert das letzte Geleit von Hinterstoder bis zum Gipfel. „Man muss sich zwar nicht anseilen, aber Spaziergang ist es auch keiner. Eine gewisse Grundausdauer sollte man schon haben“, verspricht der Bestatter ein ganz besonderes Erlebnis mit sehr viel Ruhe, Besinnlichkeit und einem tollen Panorama aufs Tote Gebirge.
Die Bestattungskosten variieren je nach Zeremonienwunsch zwischen 1100 und 3000 Euro. Rechtlich hat sich die Firma durch ein 50-seitiges Gutachten und einen Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf abgesichert. Mit dem Grundstückbesitzer wurde ein Vertrag auf 99 Jahre abgeschlossen.
Mario Zeko, Kronen Zeitung
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