Die heurige Erhebung, für die das IFES-Institut im Auftrag der AK Tirol von Ende Februar bis Mitte April 400 Eltern mit 618 Schülerinnen und Schülern kontaktiert hat, fand unter völlig veränderten Rahmenbedingungen statt. Das Ergebnis: In Summe braucht jeder dritte Schüler Nachhilfe - Tendenz steigend.
Tiroler Eltern zahlen sechs Millionen Euro
Dennoch gehen die Ausgaben für den privaten Sonderförderunterricht zurück. Im Vorjahr gaben laut AK-Erhebung Eltern im Schnitt pro Nachhilfeschüler 540 Euro aus, heuer waren es rund 460 Euro. „Dieser Rückgang resultiert in erster Linie aus den Folgen der Corona-Pandemie mit Kontaktverboten oder Schulschließungen, die eine persönliche Nachhilfe ab Mitte März praktisch ausgeschlossen hat“, so die Studienautoren. In Summe schlug das „Fach“ Nachhilfe heuer mit sechs Millionen Euro in den Familien-Budgets zu Buche.
Am meisten Defizite in Mathe und Deutsch
Die Studie zeigt auch, wo es fehlt: Zwei Drittel der Nachhilfe-Schüler (17.000) erhielten Unterstützung in Mathematik, ein Drittel (7500) in Deutsch, 22 Prozent (6000) in einer Fremdsprache. Bei den Volksschulkindern wurde Nachhilfe in knapp zwei Dritteln der Fälle in Deutsch erteilt.
Für AK-Chef Zangerl zeigt die Erhebung einmal mehr substanzielle Defizite im Schulsystem auf: „Abhilfe können nur eine Schulreform bringen – etwa in Bezug auf das traditionelle Nachhilfefach Mathematik – und der weitere Ausbau schulischer Betreuungs- und Förderangebote. Sonst werden die Ausgaben für Nachhilfe wieder steigen, sobald die Schulen zum Normalbetrieb zurückkehren.“
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