Chancen und Risiken

Die „Kleinen“ wollen steirische Rathäuser stürmen

Steiermark
06.06.2020 15:28

Viele Schwarze und Rote, ein paar Bürgerlisten-Exoten, ein Blauer: So präsentiert sich die steirische Bürgermeister-Landschaft. Auch die Gemeinderäte sind von ÖVP und SPÖ dominiert. Bei der Wahl am 28. Juni wollen die vier Oppositionsparteien im Landtag aber für deutlich mehr Farbkleckse sorgen. Doch welches Potenzial haben sie?

Eine Annäherung ist dank des Grazer Politikwissenschafters Heinz Wassermann (FH Joanneum) möglich: Er analysierte, ob in Kommunen, in denen die Parteien nun neu antreten, die Ergebnisse bei Nationalrats- und Landtagswahl 2019 über oder unter dem Landesschnitt lagen (Graz, wo nicht gewählt wird, herausgerechnet). Sprich: Ist eine gute Basis vorhanden?

FPÖ lässt Potenzial liegen
Die FPÖ tritt in 17 Kommunen neu an: In einigen gab es zuletzt starke Ergebnisse, etwa Wettmannstätten, Miesenbach und Halbenrain. Allerdings sind die Blauen in 26 Gemeinden im Gegensatz zu 2015 nicht mehr auf dem Wahlzettel, in gut der Hälfte davon schnitten sie bei den Wahlen 2019 überdurchschnittlich gut ab (etwa in Gabersdorf, St. Johann im Saggautal, Aigen). „Hier lässt man möglicherweise Potenzial liegen“, sagt Wassermann.

Die Grünen sind in 27 Kommunen neu am Stimmzettel, darunter viele im Westen und Osten. Wassermann: „Sie werden immer flächendeckender und gehen in Richtung einer kleinen Mittelpartei.“ Das Risiko: In der großen Mehrheit dieser Gemeinden schnitten die Grünen bei den Wahlen 2019 relativ schwach ab, etwa in St. Martin im Sulmtal, Edelschrott und Rohrbach.

Rottenmann und Ramsau könnten Überraschungen bringen
Ein Plus von acht Kandidaturen gelang der KPÖ. Sie konzentriert sich laut Wassermanns Analyse auf Kommunen, bei denen man bei der Landtagswahl gut abschnitt. Darunter sind neben Rottenmann, wo das Thema Leitspital die Bürger bewegt, etwa auch Kumberg und Rosental. Dass selbst im tiefschwarzen Straden die KPÖ antritt, überrascht.

Und dann sind da noch die Neos, denen Wassermann einen „Start-up-Charakter“ bescheinigt. Grund: Nur noch in 17 Prozent (!) der Gemeinden, in denen die Pinken vor fünf Jahren antraten, sind sie auch diesmal vertreten - im Gegenzug kommen 25 neue Kommunen hinzu. Auch wenn sich die Neos primär auf den Grazer Speckgürtel konzentrieren, sind auch ober- und oststeirische Kommunen dabei, darunter Ramsau, wo man bei der Landtagswahl elf Prozent abräumte.

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