Bluttat in Pakistan

Ehepaar prügelte junge Babysitterin (8) zu Tode

Ausland
05.06.2020 15:59

Ein Versehen musste ein junges Mädchen in Pakistan mit dem Leben bezahlen. Zahra Shah arbeitete im zarten Alter von nur acht Jahren als Babysitterin - als sie die Papageien ihrer Arbeitgeber füttern wollte, entwischten die Tiere und flogen davon. Das Mädchen wurde daraufhin von dem Ehepaar so heftig geschlagen, dass sie an den Folgen der Misshandlungen starb.

Der tragische Fall führte zu einem Aufschrei in sozialen Netzen - viele Menschen wollen, dass die Regierung dafür sorgt, dass das Verbot von Kinderarbeit eingehalten wird. Es ist zwar nicht erlaubt, Kinder als Hausangestellte zu beschäftigen, in der Praxis kommt dies leider oft vor.

Mädchen wurde Ausbildung für Kinderbetreuung versprochen
Das Mädchen musste sein zu Hause verlassen, um im rund 400 Kilometer entfernten Haushalt des Ehepaars zu leben - dort kümmerte es sich um deren einjähriges Kind. Sie arbeitete seit vier Monaten für das Paar. Ihr wurde dafür eine Ausbildung versprochen.

Am Sonntag kam es schließlich zu der unfassbaren Tat: Das Mädchen hatte den Käfig der Papageien der Familie geöffnet, die laut Angaben der Exekutive „teuren Haustiere“ konnten dabei entfliegen. Daraufhin wurde das Kind heftig geschlagen, wie auch der verdächtige Familienvater Hassan Siddiqui zugab. Seine Frau hätte ebenfalls auf die Kleine eingeprügelt, gab er zu Protokoll.

Mädchen auch sexuell missbraucht?
Zahra erlitt Verletzungen im Gesicht, Händen, Brustkorb und Beinen - Wunden an den Oberschenkeln bringt die Polizei zudem mit einem sexuellen Übergriff in Verbindung. Im Krankenhaus in Rawalpindi nahe der Hauptstadt Islamabad verloren die Ärzte schließlich den Kampf um ihr Leben. Die Autopsie bestätigte, dass das Mädchen mehrfach in den Bauch getreten und geschlagen wurde. Das Ehepaar wurde verhaftet.

Missbrauch an Kinderarbeitern kein Einzelfall
Unter dem Hashtag #JusticeForZahraShah wird nun Gerechtigkeit in sozialen Medien für die Bluttat gefordert. Die Menschenrechtsministerin Shireen Mazari will den Fall vor Gericht bringen. Die Menschenrechtsaktivistin Farzana Bari gab zu Bedenken, dass es sich bei diesem Vorfall nicht um einen Einzelfall handle: „Solche schrecklichen Vorfälle haben unsere Gesellschaft viele Male erschüttert.“ Sie wünscht sich einen ebenso großen Aufschrei über das Verbrechen, wie dies die Tötung eines Afroamerikaners durch einen weißen Polizisten in den USA ausgelöst hatte.

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