Anti-Rassismus-Protest

NY: Polizeichef entschuldigt sich für Beamte

Ausland
05.06.2020 16:15

Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus halten die USA weiter in Atem: Nach tagelangen Protesten hat sich New Yorks Polizeichef Dermot Shea jetzt für mögliches Fehlverhalten von Polizisten während der Aktionen entschuldigt. „Damit es Entspannung gibt, muss es Reue geben. Es tut mir leid. Manchmal fallen sogar die besten - und die NYPD ist die beste Polizeibehörde des Landes“, so Shea.

„Für unseren Anteil am Mangel an Höflichkeit, an diskriminierenden Vorurteilen, übertriebener Gewalt, inakzeptabler Sprache und viele andere Fehler, wir sind Menschen. Es tut mir leid.“ Shea betonte aber auch, dass seine Polizisten während der Begleitung der Proteste immer wieder beleidigt und angegriffen würden und dass auch das aufhören müsse. „Tut es Euch auch leid?“

Erneut Tausende Menschen in New York auf den Straßen
Am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag waren erneut Tausende Menschen in mehreren Stadtteilen New Yorks auf die Straße gegangen und hatten wieder weitestgehend friedlich für ein Ende des Rassismus und für Gerechtigkeit für den bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommenen Afro-Amerikaner George Floyd demonstriert. Polizeihubschrauber kreisten die ganze Nacht lang über der Metropole.

Viele hielten sich allerdings nicht an die um 20 Uhr beginnende nächtliche Ausgangssperre, was zu Zusammenstößen mit der Polizei und Festnahmen führte. Die nächtliche Ausgangssperre gilt seit Montag und vorerst noch bis einschließlich Sonntag. Sie gelte allerdings nicht für systemrelevant Berufstätige, betonte Bürgermeister Bill de Blasio via Twitter erneut, nachdem es Berichte über Festnahmen beispielsweise von Journalisten und Essenslieferanten gegeben hatte.

Kontroverse in der „New York Times“
Indessen führte die Forderung eines US-Senators nach dem Einsatz des Militärs bei den Protesten in den USA - - wie es zuvor bereits US-Präsident Donald Trump gefordert hatte - in einem Meinungsbeitrag der „New York Times“ zu einer scharfen Kontroverse in der Zeitung. Der Gastkommentar des republikanischen Senators Tom Cotton mit der Überschrift „Schickt die Truppen rein“ („Send In The Troops“) entspreche nicht den Standards der Zeitung, teilte eine Sprecherin mit. Cotton hatte unter anderem geschrieben: „Vor allem eines wird die Ordnung auf unseren Straßen wieder herstellen: eine überwältigende Machtdemonstration, um Gesetzesbrecher zu vertreiben, festzunehmen und schließlich abzuschrecken.“

Trump hatte mit dem Einsatz des Militärs wegen der Proteste gedroht. Verteidigungsminister Mark Esper hat offen dagegen Stellung bezogen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele