Erste Schutzzone

Obersteirische Bienen igeln sich ein

Steiermark
03.06.2020 06:30

Da die steirische Urbiene (Carnica) aufgrund von Einkreuzungen anderer Rassen immer stärker unter Druck gerät, bestand für die Verantwortlichen Handlungsbedarf. Zum Schutz des fleißigen Insekts wurde im Palten-/Liesingtal ein eigenes Reinzuchtgebiet hochgezogen - eine Premiere, die tatsächlich geglückt ist.

Sie bleiben lieber unter sich. Ob dies für die Bewohner des Palten-Liesingtales gilt, weiß man nicht; auf die Bienen trifft es neuerdings zu. „Unsere Region hat sich aufgrund ihrer Topografie für das Experiment, ein reines Schutzgebiet für die Carnica-Biene einzurichten, angeboten“, erzählt Projektleiter Markus Stabler. Die hohen Berge rundherum übernehmen sozusagen die Funktion von Schutzzäunen, zudem würden hier seit jeher ideale Witterungsbedingungen für die steirische Ur-Rasse herrschen.

Alle machen mit
Den stärksten Hebel zum Erfolg bedienten aber die Imker selber: „Wir haben im Vorfeld alle 180 Kollegen der 1200 Quadratkilometer großen Kernzone von Leoben bis Selzthal gefragt, ob sie unsere Idee zur langfristigen Absicherung der Biene mittragen wollen. Da einhelliger Konsens bestand, war es letztlich weit einfacher als gedacht, das Projekt umzusetzen“, sagt Co-Initiator Erich Landner, Bio-Imker aus Leoben.

Neues Bienengesetz lässt auf sich warten
Für die obersteirischen Imker stellt der neue Weg einen guten Kompromiss dar: „Die Steiermark ist vielfältig. Für die Bedingungen im Süden passen vielleicht andere Rassen besser, für uns hier im Norden ist die Carnica einfach ideal“, nimmt Stabler auf das weiß-grüne Bienenwirtschaftsgesetz Bezug, dessen Neuauflage seit Jahren auf sich warten lässt. Bislang ist nämlich ausschließlich die Carnica-Zucht erlaubt; allerdings halten sich längst nicht mehr alle daran, eine Vielzahl an Rechtsstreitigkeiten ist die unangenehme Folge.

Imkerei im Imagewandel
Dass sich immer mehr junge Leute wieder an der Imkerei interessieren, freut die Projektleiter: „Das stimmt uns in punkto Carnica-Erhalt zusätzlich zuversichtlich. Unsere jüngsten Vereinsmitglieder sind elf, der Altersdurchschnitt nimmt seit Jahren spürbar ab“, so Lindner und Stabler.

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