Mehr Militärpräsenz

Griechenland und Türkei im Streit wegen Grenzzaun

Ausland
01.06.2020 09:30

Die bilateralen Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei nehmen zu. Aktuell sorgt vor allem ein Projekt für Unruhe: Griechenland will einen Grenzzaun entlang des Flusses Evros weiter ausbauen. Die Türkei reagiert nervös und hat die Militäreinsätze entlang der Grenze verstärkt. Griechische Medien sprechen bereits von einem „Nervenkrieg“.

Im nördlichen Teil des Evros-Gebiets gibt es bereits einen zwölf Kilometer langen Zaun, weitere 26 Kilometer befinden sich im Bau. Laut Medien soll die Grenze künftig auf 208 Kilometern Länge derartig befestigt werden.

Griechenland befürchtet erneuten Ansturm von Migranten
Der griechische Außenminister Nikos Dendias begründete die Maßnahmen mit Äußerungen türkischer Regierungsmitglieder, wonach in Zukunft Tausende Migranten wieder versuchen könnten, dort die Grenze zu überwinden. Im Februar hatten viele Migranten im Evros-Gebiet ausgeharrt, nachdem die türkische Regierung die Grenze einseitig für offen erklärt hatte. Nun befürchtet die griechische Regierung, dass die Türkei in nächster Zeit ähnliche Aktionen setzen und es zu einem neuerlichen Ansturm von Migranten kommen könnte.

Erdogan wegen Grenzeinsatz bereits im Clinch mit der EU
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warf der EU damals vor, die versprochenen sechs Milliarden Euro für die Versorgung der 3,6 Millionen in der Türkei lebenden Flüchtlinge aus Syrien nicht zu bezahlen. Die Europäische Union warf Erdogan im Gegenzug vor, das Leid der Migranten für seine politischen Zwecke auszunutzen.

Türkische Soldaten sollen als Flüchtlinge getarnt operieren
Griechische Medien berichteten, dass der türkische Geheimdienst und das türkische Militär im Grenzbereich in Alarmbereitschaft seien. Türkische Einheiten würden wiederholt versuchen, Reaktionen der griechischen Soldaten hervorzurufen, indem sie als Flüchtlinge getarnt Teile des Stacheldrahts entfernen oder versuchen, den Grenzzaun zu überwinden. Laut griechischen Medien will die Türkei so die Einsatzbereitschaft der Gegenseite testen.

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